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submitted 2 years ago by A2PKXG@feddit.de to c/deutschland@feddit.de

Wir haben es doch gewusst! Der Fairness halber ist wenigstens ein Teil des Unterschiede auf Witwen zurückzuführen, die die bisher zu zweit bewohnte Fläche weiterbewohnen. Auch der Auszug von Kindern erhöht die Wohnfläche pro Nase.

Aber auch um die Anzahl der Bewohner bereinigt zeigt sich: die alten haben mehr Platz.

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[-] A2PKXG@feddit.de 1 points 2 years ago

Du meinst zum Beispiel vonovia? Das Problem ist doch, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Inwiefern reduziert vonovia das Angebot?

[-] smegforbrains@lemmy.ml 3 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Vonovia ist direkt dafür verantwortlich den Markt zu verknappen: Wohnungen werden nicht am Markt angeboten und stehen deswegen leer. In der jüngeren Vergangenheit erntete Vonovia genau aus diesem Grund immer wieder Kritik:

https://www.ksta.de/koeln/rodenkirchen/wohnungsleerstand-in-koeln-stadt-laesst-sich-von-vonovia-hinhalten-277826

Der allgemeine Wohnungsleerstand in Deutschland ist derzeit bei geschätzen ~4,2 %. Das sind 1.7 Mio Wohnungen. Natürlich sind viele dieser Wohnungen in nicht besonders attraktiven Gebieten aber auch in Ballungsräumen wie München stehen ca. 47.000 Wohnungen leer.

https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/046-Wohnungsleerstand.html https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/47000-wohnungen-stehen-in-muenchen-immer-noch-leer-art-756489

Ein Auslöser ist der sogenannte spekulative Leerstand, da sich leerstehende Wohnungen einfacher veräussern lassen:

Der sogenannte spekulative Wohnungsleerstand zeigt sich vor allem in Großstädten und immer dort, wo Wohnungen sowieso schon knapp und daher teuer sind. Der Grund dafür ist, dass sich mit leerstehenden Wohneinheiten im Verkaufsfall mehr Gewinn erzielen lässt. Die Wohnungen werden zuerst preiswert angekauft, bleiben einige Jahre leer und werden dann zu einem wesentlich besseren Preis wieder verkauft. Durch die niedrigen Kreditzinsen wird der spekulative Leerstand in deutschen Großstädten zur Zeit genährt.

Quelle: https://www.immobilo.de/info/wohnungsleerstand#die-spekulation%20mit%20dem%20leerstand

Auch sonst gerät Vonovia häufig in die Kritik, das führte in der Vergangenheit sogar zu Razzien bei dem Konzern, wegen des Verdachts auf Korruption.

https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/vonovia-razzia-101.html

[-] A2PKXG@feddit.de 1 points 2 years ago

Vonovia [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/519255/umfrage/leerstandsquote-von-wohnungen-aus-dem-bestand-der-vonovia/](hat eine Leerstandsquote von 2%), ist also nicht schlechter als der Rest. Ein bisschen Leerstand ist ja auch normal, um Sanierungen und Mieterwechsel zu ermöglichen.

[-] smegforbrains@lemmy.ml 2 points 2 years ago* (last edited 2 years ago)

Ja wenn man den Bundesdurchnitt betrachtet ist das richtig, aber Vonovia besitzt kaum Wohnungen auf dem Land, wo der Leerstand naturgemäß höher ist. Die Wohnungen von Vonovia sind fast ausschliesslich in Ballungsgebieten und dort ist die Leerstandsquote normalerweise geringer. Vonovia hat sich an der Stelle aber auch verbessert, der Leerstand in früheren Jahren war eher bei 3% - 4%.

Die meisten der 355.285 Wohnungen in Deutschland befinden sich im südlichen Ruhrgebiet (43.428, 12 %), in Berlin (43.171, 12 %), in Dresden (38.505, 11 %), im Rheinland (28.421, 8 %) und im Rhein-Main-Gebiet (27.290, 8 %). Es folgten das nördliche Ruhrgebiet, Kiel und Hamburg. Bundesweit belief sich die Wohnfläche auf 22,177 Mio. m2, was einer durchschnittlichen Größe von rund 62 m2 entsprach. Bei einem Leerstand von 2,2 % erzielte Vonovia eine monatliche Kaltmiete von 7,30 Euro je m2.

Vonovia ist ein börsennotiertes Unternehmen und ist in erster Linie seinen Aktionären und nicht den Mietern gegenüber verpflichtet. Vonovia hat im Jahr 2022 eine Dividende von 1,66% bei einer Rendite von 4,89% erreicht. Diese Divdende muss jedes Jahr gesteigert werden um die Aktionäre bei Laune zu halten. Das Geld stammt natürlich aus den Taschen der Mieter/Käufer und ist so auch direkt für die Verteuerung am Markt verantwortlich. Genau aus diesem Grund steigen die Angebotsmieten wesentlich schneller als die Bestandsmieten und der Mietpreisspiegel.

Bisher hatte das Unternehmen im Schnitt sieben Prozent der Modernisierungskosten jährlich auf die Miete umgelegt, was in Einzelfällen zu Mieterhöhungen von mehr als drei Euro pro Monat und Quadratmeter geführt hatte. Wenn man bedenkt, dass die Durchschnittsmiete von Vonovia-Wohnung bei 6,45 Euro liegt, ist das ein enormer Anstieg.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vonovia#Immobilienbestand

https://www.l-iz.de/politik/kassensturz/2022/06/quartalsbericht-1-2022-welche-miete-ist-eigentlich-die-richtige-457557

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/vonovia-wie-deutschlands-groesster-vermieter-sein-geld-verdient/26618502.html

this post was submitted on 14 Jun 2023
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