this post was submitted on 13 Jun 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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[–] DubioserKerl@feddit.de 8 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (27 children)

Ich verstehe, dass das vermutlich nötig ist, weil die Kosten gestiegen sind, aber ich bin dennoch salty, dass das Primat des "Die Leistungen müssen erhalten bleiben" auch auf Schwurbel wie Homöopathie angewendet wird, und dass zur Kostenersparnis nicht erst mal der Verwaltungswasserkopf (brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung?) angegangen wurde.

Wobei, die Anzahl gesetzlicher Kassen sinkt zumindest kontinuierlich seit ein paar Jahrzehnten.

[–] thatgut0815@feddit.de 2 points 2 years ago (4 children)

Finde es auch befremdlich, dass einfach immer Beiträge angehoben werden, anstatt mal das System zu reformieren. Und nein, wir brauchen keine 90 Krankenkassen, die alle nahezu gleiche Leistungen bieten. Schön jede mit eigener Verwaltung, eigener iNnOvAtIvEr App und Filiale.

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[–] agressivelyPassive@feddit.de 2 points 2 years ago (7 children)

Ich würde eher mal auf die Einnahmenseite gucken.

Die Krankenkasse ist ein Solidarsystem, aber dank privater Kassen kann man sich da quasi rauskaufen, das finde ich schon etwas befremdlich.

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

Und bevor jemand wieder mit dem Argument kommt, dass Privatpatienten mehr Geld bringen als gesetzliche: Privatpatienten verdienen auch im Schnitt deutlich mehr und sparen häufig. Ich bezahle zB insgesamt gerade um die 1200€ im Monat für GKV, PKV würde mich 2-300€ kosten.

[–] paschep@feddit.de 2 points 2 years ago (1 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen

Doch, ist es. Da die Privatversicherung kapitalgedeckt ist, sind die Einlagen der Versicherten von Art 14 GG geschützt. Und dieser Artikel ist in der Ewigkeitsklause vor Änderung geschützt. An diese Einlagen kann man also auf gar keinen Fall mehr ran.

[–] albert180@feddit.de 4 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (1 children)

Es will auch keiner an die Einlagen, sondern dass auch Privatversicherte in die GKV einzahlen. Ein Solidarsystem wo die Extremkostenfälle in der GKV bleiben müssen weil nicht PKV Versicherbar, aber die Reichen sich aus dem Pool rauslaufen können und schön niedrige Beiträge zahlen ist Bullshit. Wer sich darüber hinaus versichern mag, kann das ja gerne tun. Selbst in der Schweiz oder Holland die wahrlich nicht linker ist als wir, muss jeder das Basispaket kaufen, und darüber kann man sich zusätzlich versichern. Aber es gibt keine private Vollversicherung die statt der obligatorischen abgeschlossen werden kann

[–] paschep@feddit.de 2 points 2 years ago (1 children)
[–] albert180@feddit.de 2 points 2 years ago (1 children)

Es will ja auch keiner die bestehenden Verträge kündigen. Nur eine Pflichtversicherung in der GKV . Aber selbst wenn, dann lässt man halt die bestehenden Verträge laufen, aber jeder der derzeit keinen hat ist dann in der GKV Pflichtversichert und kann dann zusätzliche Privatversicherungen abschließen wie er fröhlich ost

[–] paschep@feddit.de 1 points 2 years ago

lässt man halt die bestehenden Verträge laufen, aber jeder der derzeit keinen hat ist dann in der GKV Pflichtversichert und kann dann zusätzliche Privatversicherungen abschließen

Ja, das ist eine plausible Lösung. V.a. müssen die ganzen Beamten aus der Privatversicherung raus.

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[–] letmesleep@feddit.de 1 points 2 years ago

Die Homöopathie finde ich auch bescheuert, aber es sind eben auch nur ca. 20 Cent pro Versicherten. Das Zusammenlegen von Krankenkassen klingt zwar gut (Synergie!) und langfristig dürfte das auch Geld sparen, aber kurzfristig würde es mit Sicherheit einiges kosten. Allein die IT zusammenzuführen... Der Auftrag wäre eine Goldgrube.

[–] agarorn@feddit.de 1 points 2 years ago

Naja, 1970 waren wir bei 1815 Krankenkassen. Jetzt 90 ist doch schon deutlich weniger. Verstehe nicht wieso das ein großes Problem sein soll.

Aber eine Krankenkasse zu fordern würde doch aktuell auch nur eine Minderheit akzeptieren (das erinnert doch an DDR!1!1!1!)

[–] RQG@lemmy.world 1 points 2 years ago

Da stimme ich dir zu.

Hinzu kommen Dinge wie up-coding, bei dem Krankheiten oft ohne Wissen der Patienten als eine schlimmere oder chronische Variante abgerechnet werden um mehr Geld zu bekommen. Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden, wie fragwürdige Rehabilitationen und ähnliches. Ist natürlich ärgerlich, dass all sowas dann von unseren Beiträgen ebenfalls getragen wird.

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[–] abcd@feddit.de 2 points 2 years ago (11 children)

Ich bin ja prinzipiell liberal und für einen freien Markt. Aber bei der Gesundheit sehe ich es ähnlich wie bei der Bundeswehr, Polizei, Bildung etc.

Stellt euch mal vor wir würden das Gesundheitssystem verstaatlichen. Alle in dem Bereich werden zu Beamten. 20-30 Versicherte könnten ohne Probleme einen ganzen Arzt finanzieren. Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücken oder einfach selber in die Branche einsteigen…

[–] A2PKXG@feddit.de 1 points 2 years ago

Die Rabatte für Medikamente sind momentan schon so hoch, dass einfach gar nicht mehr geliefert wird, weil man durch jede Lieferung Geld verliert. Ich weiss nicht, ob niedrigere Preise da helfen würden.

[–] letmesleep@feddit.de 1 points 2 years ago

Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücke

Naja, könnte er eigentlich jetzt schon. Die GKV verhandeln als Block. Klappt nur häufig nicht so gut. Oder manchmal zu gut. Preisregeln gelten ja als eine der Ursachen für die Lieferprobleme, die wir derzeit sehen. Einfache Lösungen gibt es hier echt nicht.

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[–] A2PKXG@feddit.de 2 points 2 years ago

Das Gesundheitssystem ist der Rente ähnlicher, als den meisten bewusst ist. Die Mehrheit der Einnahmen liegt bei Arbeitnehmern, die Mehrheit der Ausgaben bei Rentnern.

[–] letmesleep@feddit.de 1 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (1 children)

Das nervigste an der Diskussion ist, dass Lauterbachs sinnvollstes Projekt, die Krankenhausreform, bereits jetzt verunglimpft wird und aufgrund von präventivem Gehorsam nicht so groß ausfällt wie notwendig. Ein kontrolliertes "Krankenhaussterben" wäre eine gute Sache. Es geht mir gar nicht einmal darum, dass das Geld sparen würde. Das ist nur ein netter Bonus. Es geht vor allem darum, dass das zusammenlegen der meisten Krankenhäuser die Überlebenschancen von Patienten deutlich erhöhen würde. Kleine Krankenhäuser sind für Patienten gefährlich, weil die behandelten Ärzte weniger stark spezialisiert sind. Es ist nun einmal besser, wenn eine Chirurgin den Eingriff schon 1000 mal gemacht hat. Aber das geht nur, wenn sie sich auf diesen einen Eingriff spezialisiert hat. Klar, auf dem Land kann es dann nervig sein kranke Angehörige zu besuchen, aber würde dann doch lieber eine Stunde in die nächste Stadt fahren als fünf Minuten zum nächsten Friedhof.

https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/statt-1400-deutschlandweit-experten-600-grosse-krankenhaeuser-wuerden-deutschland-reichen/24592918.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/daenemark-weniger-krankenhaeuser-sind-gut-fuer-die-gesundheit-16589065.html

[–] albert180@feddit.de 2 points 2 years ago (1 children)

Nur dass es im Notfall unter Umständen auch Mal schnell gehen muss. Abgesehen davon gibt es bei Eingriffen wo die Überlebenswahrscheinlichkeit stark von Erfahrung abhängt auch heute schon Mindesteingriffsmengen

[–] letmesleep@feddit.de 1 points 2 years ago

Ja, nur sind die wohl bei weitem nicht ausreichend. Es gibt Vergleiche zu den skandinavischen Lädern. Tl;dr: Wenn ich einen Schlaganfall bekomme, dann bitte im Urlaub in Dänemark. Die Chancen sind deutlich besser als in Deutschland. Das kann natürlich auch an anderen Faktoren liegen, aber die Sache mit der Zentralisierung und Spezialisierung liest man schon sehr häufig als Erklärung. Soweit ich das verstehe werden Notärzte und Krankenwagen in Dänemark nicht zentralisiert. Die Menschen kommen halt direkt von ambulanter Versorgung in ein Großkrankenhaus. In Deutschland hat man dann gern die Reihenfolge ambulant, kleines, überfordertes Krankenhaus, Großkrankenhaus. Das kostet auch Zeit.
Ich verstehe natürlich deine Sorgen, aber die Zahlen, die ich gesehen habe, sind alle eindeutig.

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