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Warum Schulnoten (fast) nichts bringen
(youtu.be)
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Hauptschüler hier, immer schlechte Noten gehabt, unpopuläre Opinion vielleicht an der Stelle auch: Noten sind halt ein ungefährer Gradmesser darüber, ob Jemand sich fokussieren und lernen, ob er sich im gegebenen System einfinden und funktionieren kann. Dafür sind sie auch zweckmäßig. Wer in seiner Schullaufbahn durchgehend nur schlechte Noten hatte, ist doch im Grunde später im Berufsleben tendenziell auch nicht brauchbar, gerade weil sich in der Persönlichkeitsstruktur vieles früh konstituiert. Andersrum genauso. Man könnte das System vielleicht ein wenig abspecken. Warum 6 Notenstufen, wenn doch im Grunde 3 ausreichen?
Sehe ich anders. Man bekommt beispielsweise schnell schlechte Noten wenn man dinge nicht auswendig lernt, die man nach der Klausur sowieso wieder vergessen darf. Entscheide ich mich also gegen das an sich sinnlose lernen bekomme ich eine relativ schlechte Note. Faulheit hat aber rein gar nichts damit zu tun wie intelligent eine Person ist, noch wie sie sich mi Berufsleben verhalten wird.
Das ist das Problem, man teilt sich seinen Stoff in der Schule immer in "sinnlos" und "sinnvoll" ein. Ich habe in der Schule gar nichts mit der Mitternachtsformel anfangen können ("wofür brauch ich das in meinem Leben nochmal?", und ich habe es tatsächlich auch nie wieder gebraucht), dafür fand ich Gedichtsinterpretationen und Buchbesprechungen im Deutschunterricht stark. Ein anderer Schüler sieht das aber bestimmt anders und würde das Umgekehrte sagen.
So und jetzt?
Die Schulnoten zeigen einfach, wie sehr du dazu bereit warst, Leistung für ein bestimmtes Themenfeld zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erbringen, nicht mehr und nicht weniger. Es zeugt sogar von viel mehr Charakter, wenn man in Themenfeldern Leistung erbringt, die einen selber nicht so stark interessieren – aber du zeigst, du kannst dich durchbeißen.
Stimmt zwar einerseits, aber andererseits ist Faulheit halt auch ein Charakterzug, der einfach negativ behaftet ist. Zwar gibt es Fälle, in denen Faulheit sogar etwas bringt (Beispiel: Programmierer richtet sich ein Skript ein, um irgendwelche manuellen Excel-Aufgaben in Sekunden zu erledigen), aber Faulheit im Sinne von "Hab einfach keinen Bock Leistung zu bringen, obwohl ich es könnte" wird dich halt auch im Arbeitsleben nicht weiter bringen.
Bin jemand der es auch gar nicht "weit" bringen will im Arbeitsleben. Hab meinen aktuellen Job jetz 16 Jahre, verdiene gut, hab ein angenehmes Arbeitsklima und arbeite selbstständig. Bin definitiv nicht überlastet. Hab aber absolut null Ambition hier weg zu gehen, und bei uns in der Firma wäre die einzige Möglichkeit aufzusteigen in Richtung Management zu gehen - etwas das ich überhaupt nicht will.
Wenn du deinen Job erledigst, ist ja alles in Ordnung. "Dienst nach Vorschrift" erachte ich als vollkommen ok und zähle ich nicht zu Faulheit.