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submitted 1 year ago by Merion@feddit.de to c/deutschland@feddit.de
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[-] Anekdoteles@feddit.de 11 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Die eigentliche Straftat ist doch die, dass Richter das Sich-auf-die-Straße-setzen, um den Verkehrswahnsinn zu beenden, als Nötigung werten wollen und sich das dann nicht einfach nur im stillen Kämmerlein sagen, sondern sogar danach urteilen. Die Justiz ist von Autobesitzern unterwandert.

[-] Toe@feddit.de 1 points 1 year ago

Ich betrachte eine Situation gerne mit einem zweiten Blick und im Bezug auf ein fiktives anderes Werte-Szenario.

Wäre die Einschätzung als Nötigung in folgenden Beispiel-Szenarien nachvollziehbarer?

Gegner der aktuellen Asyl bzw. Flüchtlingspolitik schließen sich zusammen und Gründen eine Orgsnisation. Sie kleben sich auf den Zugangwegen zu Auffanglagern/Unterkünften fest/Behörden fest und verhindern die Einwanderung bzw. Unterbringung der Flüchtlinge. Begründung: Es muss endlich etwas geschehen um den Flüchtlings-Wahnsinn zu beebden

Gegner Der aktuellen Umsetzung der Bildung/Schulen Kleben sich an Schlüsselpunkten auf Zufahrwegen fest, um den Kindern bzw. Schulbussen den Zugang zur Schule zu erschweren. Damit Kinder nicht pünktlich oder gar nicht in die Bildungseinrichtung kommen. Begründung:Es muss endlich etwas geschehen, der Schul-Wahnsinn beendet und de Kinder endlich mit anderen Methoden unterrichtet werden. Als auch andere Inhalte (z. B. alternative Wahrheitrn) gelehrt werden.

Die Liste könnte fortgesetzt werden mit Impf-Wahnsinn,...

[-] Anekdoteles@feddit.de 1 points 1 year ago

Interessante Gedankenspiele! Allerdings nimmt man beim Protest gegen Asyl billigend den Tod in Kauf, was in meinen Augen nicht ganz vergleichbar mit der Verspätung auf Arbeit ist. Den Schulprotest halte ich sogar für legitim, aber auch nicht vergleichbar: Die Schüler sind Konsumenten und nicht Verursacher der Bildungspolitik. Dagegen haben sich Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, das genau so ausgesucht und sie nehmen die negativen Konsequenzen sogar mehr oder weniger bewusst in Kauf. Mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, ist eine fehlgeleitete Lifestyle-Entscheidung und den Berufsverkehr zu blockieren deswegen exakt die richtige Maßnahme. Es passiert nur leider nicht oft genug, um wirklich etwas zu bewegen.

Noch was?

[-] Toe@feddit.de 1 points 1 year ago

"Noch was? " Ja, die Beispiele sollten darstellen, dass die Motivation zu Taten Akzeptanz schafft, jedoch nicht grundsätzlich rechtfertigt. Was meinen soll, dass die sofortige Reaktion, z.B. der für die Aufrechterhaltung der Ordnung bzw. öffentl. Frieden zuständigen Kraft, bei gleicher Tätigkeit/Aktion u. Auswirkung dieselbe sein sollte. Es ist unerheblich, ob ein Lkw-Fahrer willentlich einem Aktivisten gegen zuviel nötigen Strassenverkehr oder einem Aktivisten gegen Zuwanderung über den Fuß fährt. Beides sehe ich als Korberverletzung an. Im Beispiel der Blockade der Zuwege tu Schule wäre es ebenfalls gleich, ob die Aktion gegen den Lehrplan, die Elterntaxis, Schupflicht oder gegen r um die Möglichkeit eine Geschlechts zur Bildung einegerichtet ist.

Zieht man diese Grenze nicht und folgt man der Argumentation eine friedlichen Protest, würde dies auch beim Beispiel zum Asylrecht greifen, man verhindert friedlich nur den Zugang der Unterkunft. Man gefährdet keine Leben oder nimmt deren Tod billigend in Kauf, denn sie müssten nur woanders hingehen. (Man lässt jedoch offen wo.)

Im übrigen ist diese Woche ein Mensch bei einem Verkehrsunfall umgekommen. Es ist ein anderer am Stauende aufgefahren. Der Stau wurde durch auf der Straße festgeklebte Personen verursacht, die sich selbst der letzten Generation zuordnet. Direkt trifft hier die Schuld den auffahrenden Fahrer. Trotzdem hatte es den Stau ohne den Aktivisten nicht gegeben und er hätte auch eine andere stark frequentierte Strasse mit geringerem Gefahrenpotetial wählen können.

[-] Anekdoteles@feddit.de 1 points 1 year ago

Ja, die Beispiele sollten darstellen, dass die Motivation zu Taten Akzeptanz schafft, jedoch nicht grundsätzlich rechtfertigt. Was meinen soll, dass die sofortige Reaktion, z.B. der für die Aufrechterhaltung der Ordnung bzw. öffentl. Frieden zuständigen Kraft, bei gleicher Tätigkeit/Aktion u. Auswirkung dieselbe sein sollte.

Versteh ich hier nicht.

Es ist unerheblich, ob ein Lkw-Fahrer willentlich einem Aktivisten gegen zuviel nötigen Strassenverkehr oder einem Aktivisten gegen Zuwanderung über den Fuß fährt.

Es geht hier doch gar nicht um die Akzeptanz von Straftaten gegen Protestierende, sondern um die Akzeptanz von potentiell justiziablem Verhalten durch Protestierende.

Zieht man diese Grenze nicht und folgt man der Argumentation eine friedlichen Protest, würde dies auch beim Beispiel zum Asylrecht greifen, man verhindert friedlich nur den Zugang der Unterkunft. Man gefährdet keine Leben oder nimmt deren Tod billigend in Kauf, denn sie müssten nur woanders hingehen. (Man lässt jedoch offen wo.)

Die werden nirgendwo mit offenen Armen aufgenommen und deswegen ist die Frage, die sich diejenigen stellen müssen, an deren Tür sie gerade klopfen, sehr wohl die, ob die Asylsuchenden durch eine Abweisung gefährdet werden und das kann man in der Regel bejahen.

Trotzdem hatte es den Stau ohne den Aktivisten nicht gegeben und er hätte auch eine andere stark frequentierte Strasse mit geringerem Gefahrenpotetial wählen können.

Nach der Argumentation müsste die Letzte Generation bedeutend radikaler auftreten, denn wenn autozentrierte Wohnformen abgeschafft würden, gäbe es weder Stau, noch Auffahrunfälle, geschweige denn von Verkehrstoten insgesamt. Wer sich nicht auf die Straße klebt, ist nach deiner Rhetorik verantwortlich für fast alle gefährlichen Verkehrsunfälle.

[-] Toe@feddit.de 1 points 1 year ago

Es geht hier doch gar nicht um die Akzeptanz von Straftaten gegen Protestierende, sondern um die Akzeptanz von potentiell justiziablem Verhalten durch Protestierende. Stimmt, es geht um potentiell justiziables Verhalten durch Protestierende, als auch justiziables Verhalten (Reaktion) Betroffener oder anders denkender in der Situation.

So lange die Situationen für beide ohne Schaden und friedlich stattfinden kann sich der Staat (Exekutive und Judikative) vollkommen heraushalten.

Nach der Argumentation müsste die Letzte Generation bedeutend radikaler auftreten, denn wenn autozentrierte Wohnformen abgeschafft würden, gäbe es weder Stau, noch Auffahrunfälle, geschweige denn von Verkehrstoten insgesamt. Wer sich nicht auf die Straße klebt, ist nach deiner Rhetorik verantwortlich für fast alle gefährlichen Verkehrsunfälle.

Das ist eine eingeschränkte Deutung, da sie nur einen Lösungsweg zulässt. Deine Folgerung, dass Die letzte Generation deshalb radikaler auftreten müsste, beinhaltet indirekt die Ausage, dass andernfalls weder etwas geschehen, als auch nur eine einzige Stoßrichtung richtig sein kann. Zusätzlich jedoch auch, dass dies erzwungen werden muss und von einer Organisation ohne Hoheitsrechte durchgeführt werden sollte. (Ich habe ein anderes Verständnis von Demokratie und stehe trotz der manchmal sehr langsamen Reaktion hinter dieser. )

Zurück zum ursprüngichen Thema: Es gibt in unserem Land die Möglichkeit von angemeldeten Demonstrationen. Es müssen triftige Gründe existieren um diese ablehnen zu können. Des Weiteren ist es jedem möglich Aktionen durchzuführen, die Aufsehen erregen und Medieninteresse erwirken. Sofern man sich hierbei an die Gesetze hält gibt es kein Problem. Selbst wenn es nur geringe Vergehen oder Ordnungswidrigkeiten sind, sehe ich kein Problem. Jeder, auch ein Aktivist, der trotz Verwarnung wiederholt gegen Regeln verstößt, geht bewusst das Risiko ein Konsequenzen tragen zu müssen. Geschieht das im Namen oder durch eine Organisationen gilt das ebenfalls für diese.

Die letzte Generation ist dies meiner Ansicht nach bewusst eingegangen, das Feedback bzw. Konsequenz kam auch und wird getragen. Man hat sich bewusst und erfolgreich in Szene gesetzt und treibt hierdurch das eigene Anliegen,auch in der Politik, voran. Ich denke auch, dass es aktuell in der Gesellschaft den Druck zum Diskurs bezügl. Klimarveränderung benötigt. Es stimmt auch, dass Grenzen überschritten und Regel gebrochen werden müssen um diese zu verändern, verschieben oder aktualisieren. Wie der Artikel zeigt geht die Organisation konstruktiv mit der Situation um und wirkt auf mehreren Wegen. Es bleibt jedoch: Wenn ich ein Risiko eingehe, muss ich es auch tragen.

this post was submitted on 08 Jul 2023
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