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submitted 8 months ago by Takios@feddit.de to c/deutschland@feddit.de

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Die Ampel aber schreibt ihn nun einseitig zugunsten der Rentnerinnen und Rentner um. Deren Rentenanspruch soll noch mindestens 14 Jahre, also bis 2040, bei statistisch 48 Prozent ihres vorherigen Gehalts liegen. Zugleich aber soll der Beitragssatz für diejenigen, die noch arbeiten, steigen: von jetzt 18,6 Prozent auf 20 ab 2028, und bis 2035 auf 22,3 Prozent. Die Ungerechtigkeit ist offensichtlich: Die Alten sind fein raus, die Jüngeren sollen zahlen.
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[-] Killing_Spark@feddit.de 37 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Ich kopier hier mal meinen Kommentar von einem anderen Post zu dem Thema: https://feddit.de/post/9744272

Was mir dabei am meisten auf die Nerven geht ist, dass es immer nur um die Beiträge geht wobei die Rente ja auch mit ca einem Viertel des Bundeshauhalts bezuschusst werden müssen (Tendenz steigend, steht auch im Artikel). Die effektiven Beiträge steigen also eigentlich noch stärker als man das so sieht. Das trifft zwar alle, auch die Rentner selber, aber eben auch alle die die in das Rentensystem einzahlen.

Und dann hat die Regierung die Frechheit sich mit sowas zu brüsten:

Die Beiträge sind seit 2018 stabil bei 18,6 Prozent; sie sind niedriger als zu Helmut Kohls Zeiten.

1990 (als Beispiel für Kohls Zeiten) musste die Rente aber auch nur mit 24 Mrd bezuschusst werden (ca 26% der Einnahmen der Rentenkasse und ca 12% des Bundeshaushalts) während es 2020 80 Mrd. waren (ca 32% der Einnahmen der Rentenkasse und ca 18% des Bundeshaushalts).

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61857/einnahmen-und-ausgaben-der-gesetzlichen-rentenversicherung-grv/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157795/umfrage/entwicklung-der-ausgaben-des-bundes-seit-1969/

Edit: Wenn also heute die Rentenbeiträge niedriger sind als zu Kohls Zeiten, dann deswegen weil wir die Last von Abgaben auf Einkünfte verschoben haben zu Abgaben auf alles andere, was insbesondere auch Leute ohne / mit nur geringem Einkommen mittragen müssen.

Edit zum Edit: Denn was wir ganz sicher nicht getan haben ist die Last zu verschieben hin zu denen die das Vermögen haben.

[-] trollercoaster@feddit.de 13 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Zu Helmut Kohls Zeiten wurden ironischerweise die Leute mit hohem Einkommen noch höher belastet, als heute, der Spitzensteuersatz zum Beispiel wurde seitdem mehrfach gesenkt. Unter Anderem von den "sozialen" Parteien SPD und Grüne.

[-] the_wise_wolf@feddit.de 5 points 8 months ago

Leute mit hohem Einkommen arbeiten immerhin. Ich will dass Milliardäre endlich Erbschaftssteuer zahlen.

[-] RedPandaRaider@feddit.de 12 points 8 months ago

Rentnerdemokratie Deutschland

Nicht mal die Rente um die Jahre, die die heutige Generation zu früh in Rente ist (vor 67. Lebensjahr), wird gekürzt.

[-] Flipper@feddit.de 8 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Fun fact. Die Rente hat bei 2% des Lohns angefangen geteilt wie heute. Dafür arbeiten bis 70.

Wenn ich's mir überlege würde ich den Deal Rente ab 70 dafür nur 2% nehmen.

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Historie/historie_detailseite.html

[-] BenutzterName@discuss.tchncs.de 5 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Wenn ich es richtig lese, dann hatte ein 16-jähriger im Jahr 1900, der anfing in die Rentenversicherung einzuzahlen eine Restlebenserwartung von 44 Jahren. Das Renteneintrittsalter lag 10 (korrigiert nach Hinweis, war: 10) Jahre über dem zu erwartenden Sterbedatum.

Ein 20-jähriger Berufseinsteiger heute hat noch 60 Jahre Lebenserwartung.

Wenn das Rentenalter mit der Lebenserwartung Schritt gehalten hätte, dann wäre 90 ein angemessenes Renteneintrittsalter und dann wären 2% Beitrag auch sehr gut machbar.

https://www.lifetable.de/File/GetDocument/data/DEU/DEU002018911900CU1.pdf https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?language=de&sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=12621-001z#abreadcrumb

[-] Flipper@feddit.de 2 points 8 months ago

16+44 ist 60. Dh. 10 vor Eintritt. Ist allerdings ansonsten ein gutes Argument.

[-] BenutzterName@discuss.tchncs.de 1 points 8 months ago

Also nur bis 90 arbeiten. Besser.

[-] EddyBot@feddit.de 1 points 8 months ago

Das Problem ist das du das keinem sozialverträglich erklären kannst
kaum jemand hat Lust 60+ Jahre Vollzeit zu den derzeitigen Konditionen zu arbeiten und für Arbeitsverkürzungen oder Pendlerzeit Reduzierungen gibt es massiven Gegendruck
oder führt dazu das mehr Leute das FIRE Modell versuchen (Early Retirement) und dann vom Arbeitsmarkt gänzlich verschwinden

[-] excral@feddit.de 7 points 8 months ago

Ist eigentlich ein logischer Nebeneffekt bei den aktuellen Demographieproblemen in einer Demokratie: die Alten stellen die größte Wählergruppe, also wird für sie Politik gemacht. Dass dadurch das Demographieproblem noch weiter angefacht wird, wird die Alten nicht mehr betreffen

[-] Takios@feddit.de 7 points 8 months ago

"Mich wird es ja nicht mehr betreffen", wählt aber gleichzeitig fröhlich Union oder AfD bis zum abdanken um die Jugend so richtig zu ficken.

[-] nuscheltier@feddit.de 2 points 8 months ago

Ich oute mich als unwissend und frage, wie man die Rente für diejenigen retten kann, die länger arbeiten müssen und wahrscheinlich noch niedrigere Sätze erhalten.
Ich sehe nur, dass die Riesterrente ein Reinfall war und befürchte, dass die aktiengestützte Rente auch nicht funktionieren wird bzw. die Renten dann vom Staat gerettet werden müssen, weil sich verzockt wurde.
Was für andere Möglichkeiten gibt es, weil der Demographiewandel ja dazu führen wird, dass immer mehr Leute Rente wollen und immer weniger einzahlen? Von dem Problem mit den Pensionen mal ganz zu schweigen.
Wäre schön, wenn es ein ELI5 dafür gäbe. Danke :)

[-] neolazy@feddit.de 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Aktienrente funktioniert in anderen Ländern. Es ist keine hundertprozent Lösung aber kann ein wichtiger Bestandteil sein. Je nach Land halt mehr oder weniger.

Bei dem aktuell geplanten Generationenkapital eher viel weniger.

Kannst dir ja mal die Modelle von Schweden, Schweiz, Niederlande oder USA anschauen.

[-] michel@friend.ketterle.ch 1 points 8 months ago

@neolazy
In der Schweiz gibt es seit 1948 die Umlagefinanzierte AHV.
de.m.wikipedia.org/wiki/Alters…
Wichtigstes Merkmal ist, das wirklich jeder Einzahlt.
@nuscheltier

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