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[-] dwt@feddit.org 7 points 2 weeks ago

Der Artikel zeigt, dass diese Diagnosen nicht weiter abgerechnet werden. Right? D.h. Viele der Betroffenen könnten einfach nur entschieden haben, dass Ihnen das gesellschaftlicher Stiegma zu hart ist. Im Moment?

[-] barsoap@lemm.ee 11 points 2 weeks ago

Muss nicht sein. Hypothese: Die Sichtbarkeit von Transmenschen erreicht gerade einen Grad den wir vorher nicht hatten, früher haben sich ne Zahl Junger Mädels nur gefragt "bin ich Tomboy? Bin ich lesbisch?", jetzt fragen sie sich dazu auch noch "bin ich trans?" und brauchen ne Zeit um zu merken dass sie's nicht sind.

Enbies, non-conforming etc. jammern ja auch schon seit etwas längerer zeit auf niedrigem (weil solidarischen) Niveau über die binärifizierung der Geschlechterfrage die mit der Sichtbarkeit einhergeht. Transmenschen die online auf Eierjagd gehen machen das ganze nicht unbedingt besser, ich denke das wird sich im großen und ganzen wieder einpendeln und Backfische finden etwas anderes über das sie ne Identitätskriese haben können.

[-] federalreverse@feddit.org 6 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Transmenschen die online auf Eierjagd gehen

Da hab ich jetzt eine Verständnisfrage. Die machen was genau?

Backfische

Ist das Wort wirklich irgendwo noch Sprachgebrauch oder hast du gerade Effi Breeze't gelesen?

[-] barsoap@lemm.ee 9 points 2 weeks ago

Da hab ich jetzt eine Verständnisfrage. Die machen was genau?

https://www.reddit.com/r/ask_transgender/comments/7kcgnq/what_does_it_mean_to_be_called_an_egg/

Ist das Wort wirklich irgendwo noch Sprachgebrauch oder hast du gerade Effi Breeze’t gelesen?

Es ist definitiv selten geworden und nein. Kann aber was damit zu tun haben dass ich bei der Anstrengung die es gekostet hat das ganze Terminologie-Gedöns im deutschen zu verwenden irgendwo was losgetreten habe. Mädels ist am Ende nicht alterspezifisch genug was die Identitätskriesen angeht.

Und, was soll ich sagen, is halt stabil.

[-] federalreverse@feddit.org 5 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

https://www.reddit.com/r/ask_transgender/comments/7kcgnq/what_does_it_mean_to_be_called_an_egg/

Ui ok. Op hat es offenbar gut verkraftet. Obwohl ich es tatsächlich auch nicht schön fände, wenn Identität von außen so direkt in Frage gestellt wird.

Mädels ist am Ende nicht alterspezifisch genug[,] was die Identitätskri[]sen angeht.

Irgendwie hatte ich vermutet, dass das Wort nicht durchs Alter sondern durch Hochzeit terminiert wird. Dem ist aber gar nicht so. Das ist zwar nicht mehr aktuell, aber ursprünglich ging es da aber um den Bildungsgrad:

Er ist schon für das 16. Jahrhundert als Scherzübersetzung von „Baccalaureus“, d. h. für einen, der den untersten akademischen Grad erlangt hat, als akademisch bezeugt -- Wikipedia

Damit ist Backfisch fast schon Zangendeutsch. Again what learned.

„Mit vierzehn Jahr’n und sieben Wochen ist der Backfisch ausgekrochen.“) Andere Quellen sprechen von „dreizehn Jahren und zwei Wochen“. Mitte des 19. Jahrhunderts gab ein Lexikon die Altersspanne mit 12–15 Jahren an. -- Wikipedia

[-] barsoap@lemm.ee 4 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Den Bildungsgrad erreicht man in dem Alter aber noch nicht. Das ganze ist noch etwas studentischer: "Grundqualifikationen sind vorhanden, aber auch nur die". Paart sich deshalb auch gut mit halbstark: Muskeln schon da, Charakter, nicht so wirklich.

Und wo ich schon dabei bin ich hätte fast Tomboy mit Wildfang übersetzt. Is aber nicht 100%. "Katermieze" würde irgendwie schon passen.

[-] pantherina@feddit.org -2 points 2 weeks ago
[-] barsoap@lemm.ee 5 points 2 weeks ago

Stimmt schon: Die Quelle dafür was ich gemeint habe bin ich. Und diese Quelle hat sich auf einen Reddit-Thread bezogen um keinen Aufsatz schreiben zu müssen.

Kannst auch zu Urban Dictionary gehen aber das ist weniger erhellend.

[-] pantherina@feddit.org 2 points 2 weeks ago

Verständlich. Leider ist Reddit aber ohne Login und selbst dann nicht zugänglich.

Voll interessante Begriffe mal wieder gelernt

[-] rumschlumpel@feddit.org 1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Das stimmt halt einfach überhaupt nicht. Du wirst halt wie auf fast jeder Webseite mit "log dich doch bitte ein" und "unsere App ist voll viel besser als unsere Webseite" und "erlaube unsere geilen cookies" genervt, aber das kann man wegklicken.

[-] pantherina@feddit.org 1 points 2 weeks ago

Cookiebanner haben mit loginwalls nichts zu tun. Fast keine normale Website erfordert nen Login.

[-] rumschlumpel@feddit.org 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Loginwalls gibt es bei Reddit soweit ich weiß nur bei NSFW-Posts, zu denen dieser hier nicht gehört. Ich kann den Link problemlos aufrufen, ohne bei Reddit angemeldet zu sein.

[-] pantherina@feddit.org 1 points 2 weeks ago

Wenn man kein VPN benutzt und keinen sicheren Browser. Solche Aussagen bei black-box proprietären seiten wie Reddit sind sinnlos, weil sie ihre Regeln ändern können

[-] rumschlumpel@feddit.org 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Ich bin jetzt einfach dreist davon ausgegangen, dass du die gleiche Software verwendest wie grob geschätzt 99,5% aller Internet-Nutzer.

[-] pantherina@feddit.org 1 points 2 weeks ago
[-] rumschlumpel@feddit.org 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Und dein Problem ist, dass du so tust als wäre dein Problem (Loginwall wenn VPN+spezieller Browser) ein Problem, das jeder Nutzer hat. Wir hätten darüber eine deutlich produktivere Diskussion haben können, wenn du dein spezielles Setup gleich zu Anfang erwähnt hättest.

[-] pantherina@feddit.org 1 points 2 weeks ago

Nein. Dann wäre die Antwort "mach VPN aus und benutz Chrome, Edge, Opera, Firefox ohne Härtung oder Safari" was halt im heutigen Trackingweb ein NoGo für Privatsphäre ist.

Sogar einige GUI Firefox Einstellungen werden mittlerweile geblockt

[-] Krzyzwen@feddit.org 1 points 2 weeks ago

Wäre das für Deutsch nicht eher Sprachnudel?

(...oh, hat sich die Seite geändert...)

Ein Egg (Ei) ist im Jargon eine meist recht junge Transperson, die noch nicht weiß dass sie eine ist. Es gibt ältere Transpersonen, die solchen aufgrund ihrer (Geschlechts-)Identität, Sexualität, psychischen Krisen Hilfesuchendende, fast schon einredet sie seien bestimmt Trans. Das ist gut gemeint, kann aber auch dazu führen, dass einsame und psychisch Kranke nur aufgrund von Wunsch nach Aufmerksamkeit und Gruppenzugehörigkeit ihr Geschlecht ändern. Der Begriff Transtrender spielt da auch eine Rolle. Das ist kein riesiges Phänomen, kann aber durchaus beobachtet werden und wird in Detransgruppen auch besprochen.

[-] 5ibelius9insterberg@feddit.org 7 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Der Punkt mit der Abrechnung ist gut, nach dem selben Prinzip hat der Studienautor auch hier “herausgefunden“ dass Autismus massiv überdiagnostiziert wäre. ( Stichwort Modediagnose) Ich halte den Herrn für ein bisschen unseriös.

Viele der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, die von Ärzten und Psychologen zu Autisten erklärt werden, haben dieses Störungsbild gar nicht. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um den Marburger Kinder- und Jugendpsychiater Christian Bachmann und den Versorgungsforscher Falk Hoffmann von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, die Versichertendaten der AOK aus sieben Jahren ausgewertet haben.

https://taz.de/Autismus-bei-Kindern/!5375265/

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Finde ich einen stichhaltigen Studienansatz: Wieviele Autismusdiagnosen gibt es 5 Jahre später noch? Was soll daran unseriös sein? Wie kommst du darauf?

Als anekdotische Evidenz kann ich bestätigen, dass Autismus seit diesem Kinofilm, dessen Namen mir nicht einfällt, schwer en vogue ist. Ich habe meinen Zivi in einer Schule für geistigbehinderte Kinder gemacht. Einige der Kinder waren „einfach nur dumm“ - Geburtsfehler o.ä. Einige Eltern haben die dann zu Autisten erzogen. Waren die aber nicht. Wir hatten auch echte Autisten, da merkt man schnell die Unterschiede. Eine Mutter war sogar Vorsitzende des Autismusvereins - mit nem anerzogenen Autistenkind!

Ich vermute, das ist psychologisch für die Eltern besser zu verkraften gewesen. Kind ist zwar behindert, aber hat „geheime“ und „mysteriöse“ Fähigkeiten. Ich hatte keine Eltern kennengelernt, die irgendwie normal drauf waren. Von Verdrängen oder Wegschließen bis zu Betütteln und Vorführkind gab es alle Extreme. Die Mitte fehlte aber.

[-] 5ibelius9insterberg@feddit.org 6 points 2 weeks ago

Man bekommt als Autist ja nicht zwangsläufig Medikamente und Dauertherapie. Wenn man also Diagnostiziert wurde und so weit therapiert wurde, das man keine abrechnungsfähige Unterstützung mehr braucht, dann taucht das bei den Kassen nicht auf, aber Autist ist man ja immer noch.

[-] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 2 weeks ago

Das ist richtig. In dem Artikel wird allerdings von Diagnose geredet, nicht Therapie oder Medikamente. Ich habe mit die Originalstudie nicht durchgelesen, ob da von Therapie geschrieben wird - ist mir zu unwichtig /-)

Den Punkt, dass diagnostizierter Autismus lernfördernde Vorteile mit sich bringt, finde ich allerdings sehr valide. Menschen bzw in dem Falle Eltern suchen oft den schnellen Vorteil.

this post was submitted on 10 Oct 2024
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