Ich mag die Verallgemeinerung "Ossis = Nazis" nicht, rechtsbraun zu wählen bekommen die "Wessis" nämlich auch selbst ganz gut hin.

Es wäre weit zielführender, wenn Deutschland geschlossen gegen die AfD auftreten und strukturelle Probleme angehen würde die zu deren Erstarkung geführt haben - nur leider schieben sich die alten und neuen Bundesländer gerne gegenseitig den schwarzen Peter zu, was überhaupt nicht zielführend ist. Als ob der Grund dafür, dass die Rechten wieder da sind, allein daran liegt, dass Sachsen (selbstverständlich stellvertretend für alle Ostdeutsche!) "dumm" wären.

Das zieht sich leider auch durch sämtliche Medien. In Satiresendungen wie der heute show wird auch gerne gegen die doofen Ossis geschossen. Und das macht's eigentlich nur noch schlimmer.

Schade, wenn man da als "Person aus dem Osten" auch noch kräftig mitmacht und weiter draufhaut. Aber sich dann beschweren, dass der blaue Balken immer größer wird - ja woran hat et jelegen...

Ich bin übrigens selbst auch aus dem Osten (MV um genau zu sein) und habe bei der letzten Wahl linksgrün(versifft) gewählt. Und ich bin der Meinung, dass viele Menschen es sich zu einfach machen. Die AfD ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber anstatt sich damit auseinanderzusetzen, ist es ja viel einfacher, auf die blöden Ossis einzutreten. Und das über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung.

Die Mehrheit von uns wählt eben nicht die AfD - und da schmerzt es schon, wenn man mit bestimmten Bevölkerungsgruppen immer wieder in einen Topf geworfen und vorverurteilt wird. Und ich denke wir sollten eigentlich als Gesellschaft daran arbeiten, sowas eben nicht mehr zu tun.

Gleich nach dem Fall der Mauer wittern Neonazis aus der Bundesrepublik in der DDR ihre Chance. Rechte Aktivisten wie etwa Michael Kühnen siedeln in den Osten über und werben massiv für rechtsextreme Organisationen.

Neonazis ziehen laut Verfassungsschutz vermehrt von West nach Ost

Und alle PräsidentInnen des LfV Sachsens kamen aus Westdeutschland.