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Ich🤬iel (feddit.de)

Gott strafe die FDP

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[-] hh93@lemm.ee 74 points 1 year ago

Wie können die Eltern arm genug sein dass man den Bafög Höchstsatz noch bekommt aber aus irgendeinem Grund noch genug Geld haben für 200€/Monat Unterstützung?

[-] ProcurementCat@feddit.de 75 points 1 year ago

Jemand sollte mal das zuständige Bafög-Amt in Hamburg benachrichtigen. Diese Frau hat 6 Jahre lang an einer Privatuni studiert, was dort 62.400€ kostet, nebenbei Bafög Höchstsatz und 200€ monatliche Unterstützung durch die Eltern erhalten und noch einen Nebenjob gehabt. Zusätzlich waren ihre Eltern so wohlhabend, dass sie ihr eine Privatschule finanziert haben, die die 1595€ monatlich kostet.

Das ist eindeutig Sozialbetrug, nie im Leben hätte diese Person jemals Anspruch auf Bafög haben dürfen.

[-] Duke_Nukem_1990@feddit.de 47 points 1 year ago

So wie es da steht geht es um das Einkommen der Eltern, nicht um das Vermögen. Könnten also auch einfach reiche Bonzen sein.

[-] ProcurementCat@feddit.de 63 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Da sie auf eine Privatuni gegangen ist, gehe ich von genau diesem Fall aus. Das, oder direkter, persönlicher Einfluss auf den Entscheidungsprozess der Bafög-Genehmigung.

Aber selbst wenn nicht, WTF ist falsch wenn man Bafög Höchstsatz + Unterstützung der Eltern + Nebenjob braucht, nur um zu studieren - und dann glaubt, das sei akzeptabel?? Was ist mit Leuten, die keine Eltern mehr haben oder deren Eltern das Geld nicht haben? Was ist mit Leuten, die nicht arbeiten können oder auch länger brauchen als Regelstudienzeit? Was ist mit all den Leuten, die einfach nicht das Glück haben wie diese eine Frau?

Edit: Von Reddit kommt noch was Lustiges zu der Frau: Ihr Abi hat sie gemacht auf einer Privatschule, die 1595€ monatlich kostet und studiert hat sie auf ner Privatuni, die 5000€ pro Trimester nimmt. Am Arsch hat die das mit Bafög + Minijob + 200€ bezahlt.

[-] Senseless@feddit.de 28 points 1 year ago

Genau so soll das System funktionieren. Es ist nicht gewollt das jeder, unabhängig der Herkunft, studieren kann. Nicht umsonst ist der Anteil der Studierenden aus sozialschwachen Familien signifikant geringer als der Anteil aus einem gut situierten Elternhaus.

[-] bobbytables@feddit.de 17 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Das hängt mir Sicherheit auch damit zusammen, dass schon die Schulabschlüsse stark vom sozioökonomischen Hintergrund abhängen (in Bayern zum Beispiel war/ist(?) der eigene Abschluss zu rund 60% abhängig von den Eltern). Die Ungerechtigkeit fängt also schon viel früher an. Siehe auch Bourdieu, kulturelles Kapital

[-] Holzkohlen@feddit.de 7 points 1 year ago

Genau so stelle ich mir FDP-Politiker vor. Völlig weltfremd, keinerlei Empathie für normale Bürger. Ich frage mich echt, wie man so verblendet durchs Leben gehen kann. Manche brauchen wirklich mal nen Realitätscheck.

[-] tryptaminev@feddit.de 30 points 1 year ago

Bekannte von mir haben auch Bafög Höchstsatz bekommen, weil zu dem Zeitpunkt die Eltern kein Einkommen hatten. Der Vater war gerade in den Wechsel in den Vorruhestand und hat von seiner Abfindung die Wohnung gekauft, in der die Kinder dann zum Studium gezogen sind.

Bafög ist in seiner derzeitigen Gestaltung auch so ein Ding, wo untere und normale Mittelschicht gefickt werden und die Oberschicht sich häufig so rechnen kann, dass sie noch ordentlich kassiert.

Diese Frau von der FDP müsste von allen Fragen der Bildungsfinanzierungweit ferngehalten werden, weil sie offensichtlich keinerlei Bezugzur Realität normaler Menschen hat.

[-] ProcurementCat@feddit.de 17 points 1 year ago

Diese Frau von der FDP müsste von allen Fragen der Bildungsfinanzierungweit ferngehalten werden, weil sie offensichtlich keinerlei Bezugzur Realität normaler Menschen hat.

Das ist Auftrag des Wählers. Aber alle zwei Legislaturperioden kommen die Jungwähler, die noch keine Erfahrung mit dieser widerlichen Partei haben.

[-] ProcurementCat@feddit.de 13 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Bafög ist in seiner derzeitigen Gestaltung auch so ein Ding, wo untere und normale Mittelschicht gefickt werden und die Oberschicht sich häufig so rechnen kann, dass sie noch ordentlich kassiert.

An der Stelle: Bafög war sogar mal noch viel schlimmer dran, natürlich unter Kohl und der Union

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesausbildungsf%C3%B6rderungsgesetz#Geschichte

Im Oktober 1982 kam es zu einem Regierungswechsel; die fast 16-jährige Regierungszeit von Helmut Kohl begann. Die Universitäten waren voll, weil geburtenstarke Jahrgänge im studierfähigen Alter waren. Ausbildungsplätze waren – auch aufgrund der Wirtschaftslage u. a. nach der zweiten Ölkrise 1979 – knapp. Die Umstellung der studentischen Ausbildungsförderung auf Volldarlehen (1983 bis 1990) bedeutete bei durchschnittlich zehn Semestern Studienzeit bis zu 70.000 DM BAföG-Schulden für mit Höchstsatz geförderte Studierende.[3] Zudem wurde die Ausbildungsförderung für Schüler an allgemeinbildenden Schulen praktisch abgeschafft: sie werden seitdem nur noch dann gefördert, wenn sie ausbildungsbedingt, also aufgrund einer unzumutbar großen Entfernung zur Schule, nicht bei ihren Eltern wohnen können. Durch zahlreiche Gesetzesnovellen in den 1980er und 1990er Jahren, die die Förderungsmöglichkeiten reduzierten, erreichte das BAföG im Jahr 1998 seinen Tiefpunkt. Das BAföG bildete nur noch für knapp 13 Prozent der Studierenden eine (Teil-)Finanzierungsquelle.

Und es war ausgerechnet SPD + Grüne unter Schröder die das wieder auf ein halbwegs akzeptables System umgemünzt haben.

Nach der Bundestagswahl 1998 bildete Gerhard Schröder die erste rot-grüne Regierungskoalition. Sie beschloss 2001 eine weitreichende Reform, die viele Einschränkungen der Kohl-Ära zurücknahm. Zusätzliche Veränderungen erfolgten etwa durch die Freistellung des Kindergeldes bei der Einkommensanrechnung. Zudem müssen seither insgesamt nur maximal 10.000 Euro des Darlehens zurückgezahlt werden (sogenanntes Deckelungsprinzip bei der Darlehensrestschuld). Nach dieser Reform gewann das BAföG wieder wesentlich an Bedeutung. Im Jahr 2003 erhielten bereits mehr als 25 % der Studierenden Förderung nach dem BAföG.

Das sogar unter dem asozialsten SPD Kanzler den es jemals gab. Auch ein Grund warum ich Leute, die mir sagen wollen, dass die SPD keine soziale Politik mache, einfach nur zum Kotzen finde.

[-] You@feddit.de 12 points 1 year ago

Gerade beim BAföG fand ich es im Studium auch sehr bezeichnend, wer es bekommen hat, wie damit umgegangen wurde und wie die politische Einstellung war.

Die, die es tatsächlich brauchten und teilweise noch nebenher arbeiten mussten waren eher sozial eingestellt und links von der Mitte.

Dann gab es die, die eigentlich gut situierte Eltern hatten, aber trotzdem BAföG bekommen haben und neben dem Studium Zeit für längere Urlaube und Party hatten. Eher konservativ und es wurde über die SPD und alles nicht konservative gemeckert. Auch über die "Schmarotzer" des Sozialsystems wurde gerne gelästert. Und dann kommt bei einigen genau dieser Leute heraus, wie die Eltern und die Studierenden bei den Angaben "getrickst" haben. Das ging soweit, dass die BAföG-Zahlungen komplett auf Sparkonten/Sparbücher gewandert sind, um sich ein "zinsloses" Darlehen und Geldgeschenk bei sofortiger kompletter Rückzahlung zu sichern. Da gab es kein Unrechtsbewusstsein oder wenigstens Gewissensbisse. Die haben sich fröhlich auf die Schulter geklopft, weil sie so schlau das System ausgetrickst haben. Das wird ja nicht geprüft und wie soll das denn schon herauskommen. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen, als einige dieser verschwiegenen Konten aufgeflogen sind und die selben Leute sich mit unfreundlicher Behördenpost konfrontiert sahen.

[-] queta@feddit.de 8 points 1 year ago

Die, die es tatsächlich brauchten

haben es nicht bekommen. Weil sie schon eine Ausbildung hatten, oder zu alt waren, oder zu lange für das Studium gebraucht haben (wegen Kind, Krankheit, Job (!) etc. - ganz zu schweigen von Pflichtkursen, in denen man entweder mit Losglück einen Platz bekam, oder auf die nächste Gelegenheit warten musste, oder Kursen, die nur alle zwei Jahre angeboten wurden usw.) oder weil die Eltern genug Geld gehabt hätten: "Verklagen Sie Ihre Eltern halt auf Unterhalt." "Wenn mein Vater mich findet, bringt er mich um." "Wenn Sie tot sind, steht Ihnen kein BAföG zu."

[-] FitchInks@feddit.de 6 points 1 year ago

Ganz einfach: Kindergeld und etwas Taschengeld.

[-] Schmuppes@lemmy.world 3 points 1 year ago

Bafög kann es auch elternunabhängig geben.

[-] Aetherion@feddit.de 4 points 1 year ago

nice dann gibt man halt an, dass man gerade 1k durch arbeit verdient bekommst wieder nichts

[-] Schmuppes@lemmy.world 2 points 1 year ago

Hätte ich neben dem Bafög-Höchstsatz auch noch freiwillig SV-pflichtig gearbeitet, hätte ich was falsch gemacht.

this post was submitted on 25 Nov 2023
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