this post was submitted on 16 Jun 2025
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Deutschland

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all 23 comments
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[–] kossa@feddit.org 17 points 2 days ago (1 children)

Als Aktiengesellschaft muss sie wirtschaftlich rechnen. Der Eigner, der Bund, redet natürlich auch ein Wort mit

Ja, äh? Nagel auf den Kopf getroffen und trotzdem nicht eingeschlagen. Eine AG muss nur Gewinn machen, wenn ihre Hauptversammlung das fordert. Die Hauptversammlung der Bahn besteht aus dem Bund, der könnte sagen "mach mal keinen Gewinn mehr, sondern mach mal guten Bahnverkehr."

Selten so was merkwürdiges gelesen.

[–] geissi@feddit.org 4 points 1 day ago (1 children)

Eine AG muss nur Gewinn machen, wenn ihre Hauptversammlung das fordert.

Ich weiß nicht, gibt es da nicht schon auch ein paar rechtliche Vorschriften?
Eine Gewinnerzielungsabsicht ist zumindest steuerrechtlich relevant. Teils kann auch das Kartellamt was dagegen haben, wenn man Angebote macht, die nicht kostendeckend sind.

Ob die Bahn wirklich als privatwirtschaftliches Unternehmen geführt werden muss ist aber eh generell fragwürdig.

[–] kossa@feddit.org 4 points 1 day ago

Gut, das Bundeskartellamt ist ja ein Bundesamt, könnte man schon verhindern, dass die da einschreiten.

Meines Laienwissens nach gibt es da keine Vorschriften zur Gewinnerzielung, die sich irgendwie automatisch ergeben. Aber selbst wenn, irgendwer anders schrieb es schon, könnte man die Bahn immer noch sehr schnell zur gemeinnützigen Gesellschaft auf Aktien ummodeln, das ist relativ überschaubar im Aufwand (also deutlich einfacher im Zweifel, als sie wieder zu einer Anstalt öffentlichen Rechts zu machen, was natürlich noch besser wäre).

[–] aard@kyu.de 17 points 2 days ago (2 children)

Mein Problem an den Reservierungskosten ist dass sie existieren. Hat mich als ich noch in Deutschland gewohnt habe gestoert, seit ich weg bin stoert mit das beim Besuchen noch mehr.

Im Fernverkehr sollten Platzreservierungen verpflichtend sein, und Teil des Fahrpreises - im Falle der Familie wird das beim Buchen des Familientickets abgehandelt. Die einzige Situation wo ich mit Kosten fuer die Reservierung einverstanden bin ist bei flexiblen Tickets - wenn man den urspruenglichen Sitz verfallen laesst, und dann einen neuen braucht.

[–] tolle_locke@feddit.org 12 points 2 days ago (2 children)

Bitte keine verpflichtende Reservierungen. In anderen Ländern ist das bereits üblich und nimmt meines Erachtens die Spontanität und stellt eine zusätzlich Hürde bei der Wahl des Verkehrsmittels dar.

[–] Jumi@lemmy.world 3 points 1 day ago

Jede Art von Spontanität wird doch eh davon beerdigt, dass Tickets, die man erst ne Woche vorher oder so kauft, unverschämt teuer sind.

[–] aard@kyu.de 6 points 2 days ago (3 children)

In anderen Ländern ist das bereits üblich und nimmt meines Erachtens die Spontanität und stellt eine zusätzlich Hürde bei der Wahl des Verkehrsmittels dar.

Das ist ein ziemlich daemliches Argument. Oder nimmt dir der Zwang eine Fahrkarte zu kaufen auch die Spontanitaet, und ist eine Huerde bei der Wahl des Verkehrsmittels?

Die meisten Karten heute sind heute eh zuggebunden (was man eher als Einschraenkung betrachten kann als die Reservierungspflicht) - und die Sitzplatzreservierung passiert dabei automatisch.

[–] nahostdeutschland@feddit.org 9 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Bei der aktuellen Zuverlässigkeit und Auslastung der Bahnen führt eine Reservierungspflicht automatisch dazu, dass zig Reisende stranden werden. Ja, es ist kacke, wenn ein ICE in Richtung Süden ausfällt und sich dann zwei Ladungen Menschen in den nächsten drängeln, aber eine Reservierungspflicht bedeutet im Endeffekt, dass diese Stehplatzreserven ausfallen und die Leute irgendwo am Bahnhof stehen und nie am Ziel ankommen. Auf der Strecke, die ich regelmäßig fahre, sind die ICEs meistens z.B. am Freitag Mittag und Sonntag Nachmittag bis zum letzten Platz gefüllt - mit Reservierungspflicht bedeutet das, dass du einerseits nicht mehr spontan reisen kannst oder einen anderen Zug nehmen kannst. So funktioniert es halt auch mit Sparpreis ganz gut, wenn etwa dein Anschlusszug arg verspätet ist, dass du einen anderen Zug in Richtung Süden nimmst und du nicht in Mannheim verschimmelst.

[–] aard@kyu.de 1 points 1 day ago

Dann soll die Bahn halt das machen was die Bahnunternehmen in anderen Laendern in so ner Situation auch machen: Ersatzzug bereitstellen, wenn das nicht geht Bus organisieren, wenn das nicht geht Taxi zum Zielort bezahlen.

[–] usb_finger@feddit.org 6 points 1 day ago (1 children)

Durch eine Reservierungspflicht ist die Spontanität tatsächlich eingeschränkt. Auf einigen Verbindungen (gefühlt alle von/über/bis Frankfurt) ist der Zug immer ausgelastet. Würde man heute oder noch schlimmer am Wochenende mit der Bahn auf einer dieser Routen unterwegs sein wollen, gibt es am Reisetag vermutlich keine Verbindung, die man mit Reservierungspflicht nutzen dürfte. Zudem fällt das gesamte Konzept der Flextickets zusammen, wenn man eine Reservierungspflicht braucht. Weil es dann immer eine Zugbindung gibt. Manchmal kann man einfach nicht genau sagen, welche Verbindung man nehmen kann und will dann einfach die Nächste nehmen. Alles bei der aktuellen Auslastung auf vielen Strecken nicht/nur begrenzt möglich. Das man im Zug nicht unbedingt einen Sitzplatz benötigt, anders als beim Flugzeug, ist ein Vorteil den die Bahn, bis entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, voll ausnutzen sollte.

[–] aard@kyu.de -1 points 1 day ago (1 children)

Du beschwerst dich auch dass man deine Spontanitaet einschraenkt wenn das Kino dich nicht mehr reinlaesst, weil ausverkauft, oder weil das Restaurant dich warten laesst weil alle Plaetze belegt sind?

Dass im Fernverkehr geduldet wird dass Leute ohne Sitzplatz mitfahren ist eine Unsitte die endlich beseitigt gehoert.

Zudem fällt das gesamte Konzept der Flextickets zusammen

Nein, du kaufst das Ticket ohne Platzreservierung, und reservierst sobald du weisst welchen Zug du nimmst. Der Zug hat 5 Minuten vor Abfahrt keine Plaetze mehr? Pech, nimm den naechsten.

Das man im Zug nicht unbedingt einen Sitzplatz benötigt, anders als beim Flugzeug, ist ein Vorteil den die Bahn, bis entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, voll ausnutzen sollte.

Es gibt im Zug ausser dem Restaurant keinen weiteren Platz wo du nicht im weg bist. Im Nahverkehr kann man damit noch halbwegs leben weil weniger Leute mit schwerem Gepaeck unterwegs sind, im Fernverkehr hat das nichts zu suchen.

[–] usb_finger@feddit.org 3 points 22 hours ago

Du beschwerst dich auch dass man deine Spontanitaet einschraenkt wenn das Kino dich nicht mehr reinlaesst, weil ausverkauft, oder weil das Restaurant dich warten laesst weil alle Plaetze belegt sind?

Schon. Ich sehe die Bahn in deiner Analogie nämlich so: Ich in eine Bar möchte und alle Sitzplätze sind belegt. Dennoch will ich reingelassen werden, weil ich stehen kann und mein Getränk auch so genießen.

Nein, du kaufst das Ticket ohne Platzreservierung, und reservierst sobald du weisst welchen Zug du nimmst. Der Zug hat 5 Minuten vor Abfahrt keine Plaetze mehr? Pech, nimm den naechsten.

Aber das ist doch das gesamte Konzept des Flextickets, dass man den Zug frei wählen kann. Zudem sind auf vielbelasteten Strecken etwaige Züge ausgelastet, potenziell miss man dann nicht nur einen sondern 2+ durchfahren lassen.

Es gibt im Zug ausser dem Restaurant keinen weiteren Platz wo du nicht im weg bist.

Natürlich gibt es ausreichend Platz. Die Türbereiche, Gepäckablagen, das Bord Bistro, der Platz im den Familienabteil und von Taschen gmbelegte Sitzplätze geben genug Platz her um bestimmt nochmal 100 Menschen unterzubringen. Wieso sollte die Bahn das nicht nutzen und die Einnahmen verstreichen lassen? Natürlich sollte der Zug nicht so voll sein, dass man sich nicht mehr bewegen kann, aber das sind absolute Ausnahmen und meist werden dann Gäste auch gebeten auszusteigen. Aber so lange das nicht der Fall ist, sehe ich kein Problem weitere Fahrgäste mitzunehmen. Personen stundenlang irgendwo stehen zu lassen, nur weil man dann 2min schneller durch den Zug kommt? Weiß ich nicht ¯\_(ツ)_/¯

[–] vxx@lemmy.world 2 points 2 days ago (1 children)

Dann sind die Kosten für Reservierungen in jedem Ticket enthalten, auch für diejenigen die keine Reservierung brauchen.

Ich verstehe nicht ganz was daran besser sein soll.

[–] Theobroma@feddit.org 8 points 2 days ago

Das ist so auch wiederum nicht ganz korrekt. An sich ist nur eine begrenzte Menge an Tickets verfügbar. Insofern, dass für jedes Ticket genau 1 Sitzplatz verfügbar ist. Mit der aktuellen Systematik muss man ohne Buchung durch den Zug gehen, auf der Suche nach einem Sitzplatz. in leeren Zügen kein Problem. In volleren Zügen und besonders mit unhandlichem Gepäck häufig ein Alptraum.

Dieses Pronlem wäre durch einfachste Algorithmen lösbar. Aber ein Lösungswille ist hier nicht vorhanden. Es wird durch die Option der separaten Sitzplatzbuchung eine Lösung für dieses hausgemachte Problem geboten. Du bist mit unserem selbstverschuldeten Chaos unzufrieden? Gib uns einfach noch mehr Geld.

TLDR: Enshittifikation gibt es überall, auch bei der DB. Leider.

[–] christianhawkins@feddit.org 9 points 2 days ago (1 children)

Der Autor saß wohl noch nie in einem Zug, in dem alle Fahrgäste ohne Reservierung erst aufgefordert wurden, diesen zu verlassen und die, die sich geweigert haben, dann von der Bundespolizei entfernt wurden.

Gerade bei Urlaubsverbindungen passiert das oft.

[–] vintageballs@feddit.org 3 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (2 children)

Kannst du das erläutern? Also wurden ausnahmslos alle, die keine Reservierung hatten, raus geschmissen oder nur die, die auf reservierten Plätzen saßen? Kenne das nur aus ICEs, dass man halt einen Platz reservieren kann, aber nicht muss (und dann u.U. auf dem Boden sitzt, wenn's hart auf hart kommt)

[–] christianhawkins@feddit.org 3 points 1 day ago

Es ist mir schon mehrere Male im EC85 von München nach Venezia passiert. Gerade in den Ferien und am Wochenende ist der oft überbucht. Oft fehlen auch Wagen, sodass die paar Sitzplätze, die nicht reserviert wurden mit den Fahrgästen mit Reservierungen aus den fehlenden Wagons befüllt werden.

Als es mich naiv ohne Reservierung traf, war der Zug zwischen Innsbruck und Verona komplett ausreserviert. In Innsbruck wurde dann beschlossen, dass jeder ohne Reservierung vom Zug runter muss und mit dem Regionalzug weiterfahren muss.

[–] kossa@feddit.org 2 points 2 days ago

und dann u.U. auf dem Boden sitzt, wenn's hart auf hart kommt

Und das halt nur, wenn der Zugbegleiter beide Augen zudrückt. Gibt eigentlich kaum Plätze auf dem Boden, wo man nicht Rettungswege blockiert, eigentlich müsste man dich dann aus dem Zug schmeißen.

Macht halt kaum jemand, weil dann am WE oder in den Ferien das System Bahn kollabieren würde, aber manchmal machen das Zugbegleiter eben und schmeißen alle raus, die keinen Sitzplatz haben.

[–] mtoboggan@feddit.org 6 points 2 days ago (1 children)

So bleibt das Auto echt die erste Wahl für den Familienurlaub.

[–] kossa@feddit.org 7 points 2 days ago (1 children)

Naja gut, finde das auch doof mit der teureren Reservierung, aber meine Entscheidung, wie man die Familie von A nach B bekommt, hängt jetzt nicht an den 20 Euro mehr oder weniger für die Reservierung. Umgekehrt hätte ich ja, wenn wir uns für das Auto entscheiden, auch nicht sofort den Zug genommen, wenn die Bahn gesagt hätte "Familien bekommen pauschal 20 Euro Rabatt".

Die Entscheidung hängt ja eher an

  • Komme ich da überhaupt mit der Bahn hin ohne 17 mal umsteigen?
  • Wieviel Gepäck brauche ich, kann ich das und die Kinder managen?
  • Wird die Strecke oft bedient, so dass ein verpasster Zug nicht die Reiselänge dramatisch erhöht?
  • Welche Mobilität brauche ich am Zielort?
[–] mtoboggan@feddit.org 4 points 2 days ago (1 children)

Klar. Aber da kommt eben auch der Preis ins Spiel. Wenn das Auto eh da ist, lohnt sich die Bahn schon zu dritt kaum.

[–] kossa@feddit.org 3 points 1 day ago

Wenn ein Auto da ist, lohnt sich die Bahn wirtschaftlich meist eh nicht. Sie lohnt sich dann ggf. anderweitig, z.B. auf langen Direktverbindungne mit schmalem Gepäck: find ich besser, wenn da meine Kids rumwuseln können und ich mit ihnen spielen kann, statt dass sie stundenlang in eine Position im Auto gefesselt sind.

Das meine ich ja: wenn man wirtschaftlich das Privileg hat, sich zwischen Auto oder Bahn entscheiden zu können, dann sind die Reservierungskosten quasi egal.

Wenn man das Privileg nicht hat, hat man wegen der Ticketpreise eh keine Auswahl: entweder unterhält die Familie dann mit Ach und Krach ein Auto und muss es nehmen, oder sie hat kein Auto und muss eh die Bahn nehmen oder daheim bleiben.

Da sind wir dann bei den prohibitiven Kosten der Bahnreise an sich, das muss billiger werden, keine Frage. Aber die Ticketpreise an sich sind dann das Problem, nicht 20€ mehr oder weniger für Reservierungen. Wenn ich sowieso als arme Familie mit 300-500 € rechnen muss, ist es auch wurscht, ob es 320-520 € sind. Entweder kann ich mir es leisten, oder nicht.

Die eigentliche Debatte, die man hier aufhängen müsste wäre eben, warum die Bahn generell so 1 Geldverein ist und so assiteuer sein muss?!

Lange Rede, gar kein Sinn!