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[-] ProcurementCat@feddit.de 34 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ach das ist doch albern. Wir können einfach mal so die Rechtschreibung ändern und das ß durch Doppel-S ersetzen, wir dürfen seit 25 Jahren "Schifffahrt" oder "Kongressstadt" nicht nur mit dreimal demselben Buchstaben, sondern auch mit Bindestrich als Schiff-Fahrt oder Kongress-Stadt schreiben, aber ein kleiner Stern oder ein Unterstrich geht nicht?

Das ist einfach nur lächerlich. Ich hab miterlebt, wie das Wort "Handy" aus dem Nichts eingeführt, eigentlich sogar erfunden wurde und sich sogar ein Artikel dafür einfach in der Bevölkerung durchgesetzt hat, obwohl der Rechtschreibrat da nen Scheiß zu beigetragen hat. Und früher haben wir beim Worttrennen das "ck" zum "kk" gemacht.

Jetzt nichtmal sagen zu können "Yeah mach halt nen Stern da rein, passt schon" ist schon irgendwie abstrus.

[-] Spzi@lemm.ee 27 points 1 year ago

in der Bevölkerung durchgesetzt hat, obwohl der Rechtschreibrat da nen Scheiß zu beigetragen hat.

Sieh's positiv, der Rat kann das auch gar nicht entscheiden. Sprache lebt und ist das, was die Sprechenden/Schreibenden draus machen.

[-] DmMacniel@feddit.de 7 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Problem ist eben nicht:

Yeah mach halt nen Stern da rein, passt schon

Weil es, BürgerInnen, Bürger_Innen, Bürger*Innen, Bürger:Innen und so weiter gibt. Es ist eben nicht nur einfach ein Asterisk, was man setzt, um auf einmal inklusiver zu sein. Zudem gibt es Bürger/-innen als offizielle Möglichkeit, Bürger und Bürgerinnen abzukürzen und man weiß wie man das ganze auflösen kann.

Und Handy hat nichts mit Orthografie zu tun.

[-] wellnowletssee@sh.itjust.works 8 points 1 year ago

Aber eine Lösung zu finden war man auch nicht willens genug.

Warum nicht einfach Mitmenschen statt dem antiquierten Wort Bürger?

Übrigens: Nur die weibliche und männliche Form zu schreiben exkludiert übrigens alle anderen Menschen dazwischen und außerhalb.

[-] DmMacniel@feddit.de 13 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Und ein binnen I, oder ein Unterstich, oder ein Doppelpunkt oder ein Asterix inkludiert diese dann? Ich als enby fühle mich nicht automatisch inkludiert nur weil ich im Lesefluss durch diesen ortografischen Stolperstein unterbrochen werde.

[-] Scend@feddit.de 9 points 1 year ago

Durch meinen IT-Hintergrund fühle ich mich persönlich durch den Asterisk angesprochen und auch bei anderen Formen schätze ich die kleine Aufmerksamkeit wert.

Am liebsten wäre mir ein Konzept wie das singular they im Englischen, oder sowas wie das Entgendern nach Phettberg, aber das nimmt halt kaum jemand ernst.

[-] Tartufo@lemmy.blahaj.zone 3 points 1 year ago

Für mich wirken * oder : als Sonderzeichen unter Buchstaben wie etwas Sonderbares, als würde man versuchen Sondermüll auszusondern, damit er blos nicht die Buchstaben verdreckt. Somit kann ich mich damit einfach nicht anfreunden.

Das entgendern wäre mein absoluter Favorit (ob man dann da Lehry nimmt oder was anderes sei mal dahingestellt, überall ein das anstelle von der/die würde schon helfen, der Rest würde sich entwickeln) und würde nebenbei die Sprache noch vereinfachen. Ein großes Problem beim Anwerben von Fachkräften ist ja unter anderem die Sprache. Und die Abschaffung des grammatikalischen Geschlechts wäre die am einfachsten umzusetzende Art der Vereinfachung. Falls man doch mal Geschlecht ausdrücken möchte kann man immernoch die Worte männlich, weiblich, nicht-binär, etc. gebrauchen.

[-] Iapar@feddit.de 2 points 1 year ago

Ich finde das entgendern sollte ergänzend genutzt werden wenn das Geschlecht unbekannt oder man eine Menge mit gemischten Geschlechtern anspricht. Es zu ersetzen um die Sprache zu vereinfachen finde ich keine gute Idee.

Komplexe Sprache gibt uns die Möglichkeit uns und unsere Umgebung detaillierter zu besprechen. Und wie wir über Dinge reden hat großem Einfluss darauf wie wir über Dinge nachdenken. Dementsprechend bin ich gegen ein allgemeinens versimpeln nur des versimpeln wegens.

[-] knopfloch@feddit.de 2 points 1 year ago

Kannst du mir bitte den Zusammenhang mit dem IT-Hintergrund genauer erklären?

[-] federalreverse@feddit.de 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)
[-] Scend@feddit.de 2 points 1 year ago

Ding Ding Ding! :)

[-] wellnowletssee@sh.itjust.works 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Durch welche Aufzeichnungsart würdest du dich inkludiert fühlen?

Edit: und sprichst du für einen Großteil deiner Community oder für Dich?

[-] DmMacniel@feddit.de 2 points 1 year ago

Ich kann natürlich nur für mich sprechen und persönlich benötige ich diese zwanghafte Inklusion nicht.

[-] wellnowletssee@sh.itjust.works 2 points 1 year ago

Dann verstehe ich die ganze Diskussion nicht.

[-] UESPA_Sputnik@lemmy.world 11 points 1 year ago

Warum nicht einfach Mitmenschen statt dem antiquierten Wort Bürger?

Weil "Bürger" ein definierter Rechtsbegriff ist, der nicht deckungsgleich mit "(Mit-)menschen" ist.

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[-] feifei@feddit.de 3 points 1 year ago

Oder einfach Bürger. Genus ist nicht gleich Sexus.

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[-] GregorGizeh@lemmy.ml 31 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Gottseidank. Ich bin selbst progressiv und habe kein Problem damit jemanden so anzusprechen wie er es möchte, oder darauf zu achten inklusive Sprache zu benutzen, aber niemand wird weniger diskriminiert oder mehr als ebenbürtig angesehen durch die Verhunzung der Deutschen Sprache und Grammatik.

Meines Erachtens ist all die Aufregung um gegenderte Sprache und Pronomen sowieso nur Augenwischerei, damit das eigentliche Problem der Intoleranz nicht angegangen werden muss, weil das eine Menge ungemütlicher Themen und Punkte beinhalten würde welche auch im Widerspruch zu typisch linksliberalen Ansichten und Themen stehen.

Beispielsweise die kognitive Dissonanz zwischen linker Einwanderungs- bzw. Integrationspolitik und der Realität dass viele der Neuankömmlinge tief religiöse Konservative sind, welche nicht viel übrig haben für die Werte welche sie willkommen geheißen haben. Die Realität ist nun mal leider dass man nicht alles und jeden aufnehmen kann ohne eine gewisse kulturelle Assimilation zu verlangen. Dies weder zu fordern noch zu fördern ist zwar historisch bedingt, und bis heute ein kontroverses Thema, aber in der Praxis ist ein gesellschaftlicher Schwelbrand welchen wir zu lange ignoriert haben im Namen falsch verstandener Toleranz. Und jetzt haben wir das braune Gesocks über 20%, weil die gemäßigten Parteien keine realistische Antwort auf die Immigrationsfrage finden und verlieren Jahrzehnte des gesellschaftlichen Fortschritts.

[-] Spzi@lemm.ee 20 points 1 year ago

niemand wird weniger diskriminiert oder mehr als ebenbürtig angesehen durch Sprache und Grammatik.

Für beide Seiten gibt es Forschung. Also auch dafür, dass das so ist oder sein kann.

Einige Studien legen nahe, dass es manchen Sprachbenutzern schwerfällt, generische Maskulina als solche zu erkennen und nicht allein auf männliche Referenten zu beziehen, und dies, obwohl die Regeln für das generische Maskulinum und für seine Disambiguierung einfach zu vermitteln sind.[68] In der Singularform („jeder Ingenieur“) werden generische Maskulina eher missverstanden als in der Pluralform („alle Ingenieure“).[69]

Wie Vergleichsstudien gezeigt haben, wird das generische Maskulinum im Deutschen auch häufiger missverstanden als etwa im Französischen oder Niederländischen.[70][71][72]

Der Erziehungswissenschaftler Dries Vervecken (FU Berlin) hat, teilweise mit Koautoren, mehrere Studien zum Verständnis und zur Wahrnehmung des generischen Maskulinums bei Schulkindern vorgelegt. 2012 kam er zu dem Befund, dass 6- bis 12-jährige Mädchen an Berufen, die ihnen beschrieben wurden, eher Interesse fanden, wenn in den Texten Beidnennungen (Ingenieur/Ingenieurin) verwendet wurde, als wenn darin generische Maskulina vorkamen.[73]

https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum#Studien_zum_Verstehen

[-] Proweruser@feddit.de 3 points 1 year ago

Ich bin Sozialpädagoge. Ist generisch maskulin, nicht? Hat irgendwie noch keine Frau davon abgehalten Sozialpädagogin zu werden.

Ich halte entsprechend Sprache nicht für das Problem, sondern vielmehr für einen Versuch die wahren Probleme nicht angehen zu müssen.

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[-] relevants@feddit.de 15 points 1 year ago

Ich habe mir angewöhnt den Doppelpunkt zu verwenden und dann nach dem jeweils "ganzen Wort" zu deklinieren (die Student:in, ein Außenstehende:r). Meiner Meinung nach stört das den Textfluss nicht und liest sich daher genauso einfach wie vorher, aber zeigt halt trotzdem dass es einem zumindest nicht komplett egal ist.

[-] Aldileon@feddit.de 2 points 1 year ago

Doppelpunkt ist auch die objektiv beste Lösung. Einziges Argument dass ich dagegen kenne ist die "Inklusion" aller Geschlechterrollen in dem Stern und nicht nur der zwei Geschlechter.

[-] UnderstandingTop533@feddit.de 5 points 1 year ago

Aber im Doppelpunkt sind mMn auch alle Geschlechter mit eingegriffen

[-] FuzzChef@feddit.de 2 points 1 year ago

Wie viel Prozent der Bevölkerung zählen denn zum Stern?

[-] Aldileon@feddit.de 2 points 1 year ago

Trans/Inter sind geschätzt 0,04% aber die Zahl hat bestimmt noch eine hohe Dunkelziffer

[-] Trekwut@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Rechtschreibratan

✌️

/Edit

Weil ich den Namen witzig finde, nicht wegen deren sich selbst zugedeuteter Wichtigkeit.

[-] Lumidaub@feddit.de 2 points 1 year ago

Deine Mudda ist kein Kernbestand der Orthografie.

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[-] UpperBroccoli@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ich habe jüngst beschlossen, eine eigene Variante für die geschlechtsneutrale Sprache einzuführen, eine, die man genauso sprechen wie lesen kann, und die sich auch noch gut (oder im dümmsten Fall lustig) anhört!

Geschlechtsneutrales Singular:

  • dof Studenti
  • dof Fleischerifachverkäuferi (umgangsprachlich: Fleischereifachverkäufi)
  • dof Korinthenkackeri (umgangsprachlich: Korinthenkacki)

Geschlechtsneutraler Plural:

  • die Studentis
  • die Fleischereifachverkäuferis / Fleischereifachverkäufis
  • die Korinthenkackeris / Korinthenkackis
[-] Iapar@feddit.de 2 points 1 year ago

Da muss noch ein l vor das i am Ende und ich bin dabei.

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this post was submitted on 14 Jul 2023
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