Der Appell an die Neidinstinkte der Wähler ist ein bewährtes politisches Kampfmittel.
Ebenso wie die Diffamierung des Wunsches nach gerechterer Verteilung der Abgabenlast als "Neid".
Doch wie viele solcher Menschen kennt Robert Habeck? Wo sieht er diese vielen Millionäre, die (fast) nur von Zinsen und Dividenden leben?
Schon peinlich, wie sich die FAZ hier dumm stellt . Wie viele von denen Robert Habeck persönlich kennt ist übrigens komplett irrelevant.
Damit „die Krankenversicherung für alle bezahlbar bleibt“, müsste er schon einige Hunderttausend von ihnen aus dem Hut zaubern, die zudem noch gesetzlich krankenversichert sind und nicht ohnehin schon den maximalen Krankenkassensatz zahlen.
Das ganze Argument fußt auf der irrigen Annahme, dass man die Beitragsbemessungsgrenzen nicht anpasst (oder sogar ganz aufhebt - mein Favorit). Wieder dumm gestellt. Auch der Flucht der Reichen aus der GKV könnte man politisch begegnen, wenn man wollte.
Sieben Achtel sind es nicht und damit mehr als zehn Millionen Aktionäre, ETF- und Fondsbesitzer. Sie können weder von ihren Erträgen aus der Geldanlage leben, noch sparen sie in Aktien, weil sie sonst nicht wissen, wohin mit dem Geld.
Die gleiche unfundierte Panikmache wie bei der Vermögenssteuer. Die Antwort heißt hüben wie drüben "Freibetrag".
Am Ende vom Tag ist es doch ganz einfach: Einkommen ist Einkommen. Warum soll die eine Art gegenüber der anderen privilegiert sein? Hier werden schon wieder die Sparer aus der Mittelschicht gegen eine gerechtere Abgabenlast für Überreiche instrumentalisiert.
Wann bringt die FAZ eigentlich die Artikel "Friedrich Merz und das Märchen von den Steuergeschenken für alle ohne Gegenfinanzierung" und "Markus Söder und das Märchen vom nicht gewollten Atomausstieg"?
Funktioniert wenn überhaupt auch nur bei Dividenden, nicht bei Kursgewinnen.