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Wenn du Genossenschaften, wie hier im Faden ja Thema, verbietest Gewinn zu machen, ist das kein gleicher Rahmen. Auch heute bekommen die Genossen eine Ausschüttung auf ihre Anteile. Das ist definitionsgemäß ein Gewinn.
Kannst du mir den Unterschied zwischen "deinem" und "meinem" Risiko erklären?
Natürlich macht das den Wert der Wohnungen aus. Wenn in ihnen keiner wohnen könnte oder wollte, hätten sie keinen Wert. Was ist daran strittig? Wenn du davon ausgehst, dass morgen Brathänchen von selbst in deinen Mund fliegen, haben die heutigen Brathänchen im Tiefkühler keinen Wert mehr. Ich bezweifle halt, dass jemand morgen Branhänchen fliegen lässt.
Und die fabulöse Wertsteigerung ist eben nicht sicher, gibt genug Städte in Deutschland wo nicht klar ist, ob in 20 Jahren noch nennenswert Menschen dort leben. Auch dieses Risiko will jemand vergütet sehen, der heute ein Haus baut. Du schlägst vor, dass wir dem einen Riegel vorschieben, die dann trotzdem in den Stressregionen bauen und dann noch eine Miete unterhalb der Marktmiete verlangen. Wird nicht passieren.
Nein Genossenschaften sind in meinem Faden eindeutig ausgenommen.
Nur aktuell renditeorienierte wohnungsbesitzende Unternehmen mit mehr als 1000 Mietwohnungen müssen ihre Rechtsform ändern, war mein Vorschlag.
Die Spekulation auf zukünftige Wertsteigerung ist derzeit dominant für die Investition von Wohnraum, deshalb die Erwähnung. Bei mir wäre der Fokus auf Erhaltung des notwendigen Wohnraums jetzt und in einer Zukunft mit weniger notwendigen Wohnraum. Das ist heute bereits demografisch absehbar und den gewinnorientierten Unternehmen wahrscheinlich auch bewusst. Wohnraum muss existieren damit Menschen darin wohnen können und nicht um profitable Kapitalanlage zu sein.
Folgende Rechtsverschiebungen und Gesetzesanpassungen sind auch immer erwartbar. Vielleicht dennoch in einer Legislaturperiode nachhaltig, rechtlich initierbar und mit der richtigen Medienkampagne überzeugend für einen beträchtlichen Teil der wahlberechtigten Mietenden und ohne unmittelbaren Einfluß auf alle kleineren privat Besitzenden und im eigenen Wohnraum Lebenden.
Hier gebe ich auch gerne zu, das Genossenschaftsanteile gewinnbringend sind aber auch unmittelbare/direkte Vorteile für eine Anteile besitzende Person auf den selbst gemieteten Wohnraum, das Wohnumfeld bringen. Bei anderen aktuellen Rechtsformen im Rahmen der unternehmerischen Freiheit muss es das nicht. Ich hoffe das erklärt auch ein wenig den Unterschied in unseren Auffassungen von Unternehmensrisiko. Bei dir fehlt mir die unternehmerische Freiheit, das Risiko selbst und recht beliebig einzuschätzen ob ich z.B. eine Wohnung irgendwo erhalte oder neu baue. Aktuell alles freie Entscheidung eines Unternehmens ohne soziale Begründung für eine Notwendigkeit eben dieser Wohnungen.
Ich verstehe auch den Punkt mit der Abnahme der benötigten Wohnungen nicht bzw. dein Hühnergleichnis nicht. Man braucht kein verwaltetes Wohneigentum wenn es keine Menschen gibt dir darin wohnen und das wäre doch auch bei aktuellen Mietmarkt die erwartbare Zukunft, oder nicht? (Hier gehts mir nicht um eine rhetorische Spitzfindigkeit. Ich nehme das an und stelle die Frage ernstgemeint)
Deshalb wird aktuell doch nur in von dir angesprochenden Stressräumen investiert. In anderen demografisch weniger aussichtsreichen Räumen existieren viele Mietwohnungen bereits jetzt eher selbsterhaltend als gewinnbringend. Zum Teil kaufen Kommunen diese Wohnungen auf damit sie erhalten bleiben. Gleichzeitig wird Wohnraum dem Mietmarkt vorenthalten, gerade in den von dir angesprochenen interessanten Stressregionen, die ebenfalls die Rendite versprechenden und wenigen Regionen mit Wohnungszuwachs sind.
Wie das mit Produktionseingentum bshft. im Bereich der Nahrungsmittelproduktion funktioniert, habe ich jetzt noch nicht durchdacht aber auch hier wäre eine wirklich bedarfsorientierte Regulierung dieses Marktes ähnlich machbar und mit der Aussicht auf einen Planungssicherheit schaffenden Rechtsraum wahrscheinlich auch überzeugend für alle Beteiligten.
Ich bin auch kein Fanatiker, vielleicht wären auch Aktiengesellschaften mit verpflichtenden 1/3 der Inhaberanteile für Kommunen und 1/3 Inhaberanteile für die Mietenden eine umsetzbare Möglichkeit. Würde vielleicht die Beteiligung der Wohnenden steigern und den echten kommunalen Bedarf in den Vordergrund stellen.
Ich hoffe auch das wir uns darauf einigen nur eine Internetunterhtung zu führen. Nichts davon sind beschlussfähige Referatsentwürfe die in Kürze zu legalen Realität in der BRD werden.
Das halte ich erstens mal für ein gerne und viel zitiertes Gerücht, bitte eine Quelle, die die Motivation, insbesondere bei den genannten Wohungskonzernen, belegt. Nein, es reicht nicht festzustellen, dass die Preise angestiegen sind in der Vergangenheit. Insbesondere hat das selbst in A lagen in den letzten Jahren nach der Zinswende nicht mehr soviel Spaß gemacht, weil die Preise stagnierten bis fielen.
Wir sind in der Situation, wo die A Städte immernoch jedes Jahr wachsen. Wohnraum ist knapp und wird knapper. Jede Politik die sich darauf verlässt, dass das ja bestimmt demnächst nicht mehr brauchen und das als Prämisse setzt, ist verloren. Es braucht Anreize zum Bauen, nicht Mangelverwaltung nach Planwirtschaft.
Das ist eine falsche Dichotomie. Wohnraum bereitzustellen muss sogar profitabel sein, damit private wie öffentliche diesen ohne Subventionen anbieten können. Wenn du morgen den Gewinn auf Brötchen verbietest gibt es übermorgen keine Bäcker mehr. Keine Bank würde ihnen Geld leihen, kein Geselle würde Meister werden.
Das halte ich für ein völlig realitätsfernes Gerücht. Bis dato ist jede Regulierung auf dem Wohnungsmarkt, von maximal möglichen Mietsteigerungen bis energetischer Sanierungspflicht doch exakt genau so für private Besitzer sowie Kleinvermieter durchgeschlagen.
Weiss nicht was in meinen Ausführungen dich das denken lässt.
Natürlich haben Unternehmen diese Freiheit in der Theorie. Es aber kaum ein Unternehmen, Wohnungen komplett zu "entmieten" und neu zu bauen, weil das in Deutschland ein extrem langfristiger und zäher Prozess ist, der natürlich an zahlreichen sozialen Kriterien hängt. Also genau nicht so, wie du hier darstellst.
Wäre dem nicht so, wären große Teile Berlins, Hamburgs, Münchens schon abgerissen und neu gebaut. Ganz zu schweigen von den allgemeinen Risiken eines Neubauprojekts.
… und ich folge deinem Punkt von abnehmendem Bedarf nicht. Wer schätzt das für die angespannten Wohnungsmärkte wirklich so ein? Gäbe es den dringenden Bedarf nicht, wäre das kein so großes politisches Schlachtfeld.
Natürlich erzeugt niemand neun Wohnraum in Märkten, die eine Überversorgung von Wohnraum haben. What's the point?
wer enthält wem Mietraum vor? In den besagten A lagen gibt es kaum unnötigen Leerstand. Nötiger Leerstand ist der, der entsteht, wenn Menschen umziehen, Wohnungen saniert werden etc.
Bitte nicht. Wie gut das mit der Planwirtschaft funktioniert hat, haben wir doch schon gesehen, wir haben keine Unterversorgung an Lebensmittel, viele Supermärkte, bereits jetzt zahllose Subventionen. Wer braucht hier wofür mehr Planungswut… äh … sicherheit?
ich bin auch kein Fanatiker, und wenn irgendwelche Menschen oder Kommunen heutzutage Genossenschaften auf Aktien, Genossenschaften ohne Aktien, Wohn-GbRs oder WGs gründen wollen, können Sie das tun, davon hält sie keiner ab. Ich bin dagegen, Menschen und Unternehmen die das nicht wollen dazu zu zwingen, ihr Eigentum in soetwas zu verwandeln.
mein Anspruch ist natürlich, dass die Menschen das hier in 500 Jahren lesen, wenn sie sich fragen, wo alles schief gelaufen ist ;)
Naja allgemein ist die aktuelle, als frei gestaltbar deklarierte Wirtschafttsform an der alle teilnehmen können, ziemlich stark auf das zukünftige Wachstum des Tauschwerts ausgelegt, eben Profit in allen ausgestalteten Märkten und einigen Bereichen schon jetzt nur durch staatliche Unterstützungen, Produktionstandortverschiebung oder absichtliche Umgehung von bereits bestehenden rechtlichen Bestimmungen als positive Zukunft haltbar. Siehst du in deinem Subventionspunkt ja auch so. Ist eher nochmal eine Zusammenfassung meinerseits.
Der Gebrauchswert von Wohnungen sollte aber der heranzuziehende Wert bei Wohnraum sein, finde ich.
Denn, wenn ich dich richtig verstanden habe, dann sind die Stressräume die interessanten Investitionsräume für eine gewinnorientierte private Planung. Hier finde ich die Kritik an der "Planwirtschaft" ein bischen flach oder als emotional zu behaftet mit irgendwann, irgendwo mal umgesetzten Modellen. Kreditfinanziertes Bauen ist doch die dominante Form in dem Markt und langfristige Kredite mit niedrigen Zinsen das Ziel, also die "Planung" der Wirtschaftlichkeit in der Zukunft und ist, meiner Meinung nach, über die Mieteinnahmen erreichbar und braucht nicht zwingend den Kredit-Unternehmenswachstum-gesteigerte Kreditwürdigkeit-Unternehmenswachstum- Kreislauf der dann in einem wachsenden BIP kulminiert.
Deine Ansicht vermittelt mir, irgendwie, das die ganze Weltwirtschaft nur auf zukünftige Gewinne spekulierend und Kreditfinanzierung basieren würde und nicht wirklich auf die erfüllbare Wirtschafts-/Arbeitsleistung oder sinnvolle Planung. Das sehe ich in dunklen Stunden ebenfalls, kann es aber nicht als erhaltens-/erstrebenswert betrachten.
Daneben stellen Kommunen, Gemeinden, Bundesländer und der Bund den Bedarf an Wohnraum ebenfalls fest, also erkennen und planen, recht weit gefasst, Wachstum oder Verringerung. ("Bauturbo" und ähnliche schnittig formulierte Vorhaben) Der Unterschied aus Sicht eines privat wirtschaftenden Unternehmens ist nur das relative Desinteresse an solchen Feststellungen wenn die Profitablität nicht erkennbar ist bzw. die angebotenen Kredite oder Bedienung der Kredite es nicht zulassen zu investieren. Denn im Kredit/Finanzmarkt wird doch besonders stark ökonomisch perfektes Verhalten vorausgesetzt; quasi als Existenzgrundlage der Branche.
Zusätzlich wird aktuell eben in den Stressräumen weniger oder nur hochwertig gebaut und nicht weil keine Wohnungen gebraucht werden sondern weil die zu erwartenden Einnahmen zu wenig über die Baukosten hinausgehen.
Ich denke nicht das der Fokus auf die freien Wachstumsmöglichkeiten für private Wohnungsuntermehmen passend ist, wenn es darum geht materielle Zwänge (die Bezahlbarkeit von Wohraum) von Mietenden zu beschreiben.
Mein Punkt ist und ich finde den Ansatz immer noch nicht schlecht, Sicherheit für in Wohraum investierende Unternehmen zu "versprechen" ist mittlerweile attraktiver als prognostizierte Gewinnmöglichkeiten. Alles was sie dafür tun müssten ist ein wenig mehr Bindung an die realen Bedürfnisse und nachhaltige Wohraumerhaltung zu Philosophie ihres Unternehmens und ihrer Wirtschaftlichkeit zu machen und was ist dafür passender als Gemeinnützigkeit, Genossenschaftlichkeit und anerkennendes Mitbestimmungsrecht für Mietende, oder?
Das ist nur eine rhetorische Frage, die so ein wenig als Abschluss fungieren soll und natürlich nur mit positiven "Framing" funktional ist. :D Grundlegend verstehe ich auch deine Ansicht.
Ist er ja auch, mal von Vanity-Metriken abgesehen. Die Wohnung in der Nähe von gut bezahlten Jobs hat einen höheren Gebrauchswert von Wohnungen in der brandenburgischen Einöde. In beiden kann man wunderbar wohnen. Aber in einer kann ich viel Geld verdienen, habe gute Infrastruktur, Schulen etc. pp.
Du stellst hier die private Planung immer so heraus als wäre die besonders. Alles was ich schreibe in Bezug auf Rendite gilt exakt genau so für öffentliche Träger, Genossenschaften. Auch die bauen nicht weil Baukosten und Risiko nicht im Verhältnis zur (selbst hohen) Angebotsmiete stehen.
Ja. Exakt. Und die Einnahmen die über die Kosten hinausgehen nennt man Gewinne. Wenn du die streichst ist die Kalkulation immer "wir bauen nicht", da du die ganze Organisation, im Zweifel das Vermögen aller Genossen oder der Steuerzahler, für keinen monetären Mehrwert riskierst.
Das sieht wie aus? Staat garantiert Mietausfälle? Staat zahlt Bankrate bei Bauverzögerung? Realität ist derzeit: Es gibt Mietpreisbremsen und ich als Bauender kann nicht absehen, dass meine Immobilie bis zur Bezahlung nicht in eine Mietpreisregulierung rutscht die, in Kombination mit real steigenden Wartungskosten, im Gegenteil das Risiko eines Verlusts sogar noch erhöht. Und auch hier wieder: Das ist Mathematik. Keine Privatinvestormatemathik, keine Immobilienkonzernmathematik. Alles was privaten Investoren das Bauen neuer Wohnungen vergrämt gilt exakt genau so für öffentliche Träger und Genossenschaten. Lohnt sich Neubau nicht lohnt er sich für niemanden.