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[-] notapantsday@feddit.de 63 points 1 year ago

Mittelfristig wird es in Deutschland nicht mehr ohne Klimaanlagen gehen. Moderne Splitgeräte sind aber relativ effizient, vom allem in einem gut gedämmten Haus. Und die Hauptnutzungszeit deckt sich zum Glück ganz gut mit dem größten Angebot an Solarstrom.

Das Problem sind die über 40 Millionen Mieter in Deutschland bzw. vor allem deren Vermieterinnen. Die installieren in aller Regel keine Klimaanlage und verbieten auch den Mietern den Einbau. Damit bleiben dann nur diese Monoblockgeräte, die extrem ineffizient sind. Hier müsste der Gesetzgeber sicherstellen, dass auch in Mietwohnungen die effizienteren Splitgeräte genutzt werden können.

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[-] aksdb@feddit.de 53 points 1 year ago

Immerhin dürfte sich die Nutzungszeit von Klimaanlagen mit der (Über)Verfügbarkeit von Solarenergie deutlich überdecken. Kleiner Hoffnungsschimmer.

[-] _Z1useri@sopuli.xyz 14 points 1 year ago

Ja, wenn wir das ernst meinen mit Energiewende wird an sonnigen Sommertagen nicht das Problem sein dass wir zu wenig Energie im Netz haben. Eher das Gegenteil, die Frage ist dann eher Netkapazität + Speicher. Schon jetzt werden Windkraftanlagen z.T. runtergefahren wenn Wind und Sonne da ist.

Wenn für jede Klimaanlage ein Balkonkraftwerk und 1-2 kWh Batterie für die Abendstunden an grob der selben Stelle dazukommen sollte das eigentlich keine Probleme verursachen

[-] DrM@feddit.de 13 points 1 year ago

Exakt. Letzten Monat gab es am Spotmarkt zwei mal Geld zurück fürs Strom verbrauchen. In solchen Momenten ist es vollkommen egal wie effizient Klimaanlagen oder Wasserstoffherstellung ist, das ist ein Idealzustand für solche Geräte

[-] aksdb@feddit.de 3 points 1 year ago

Ich glaub es gibt noch ein weiteres potenzielles Problem: ab irgendeiner Temperatur sinkt die Effizienz von Solarpanelen wieder. Könnte also sein, dass richtig krasse Tage dann doch schwierig werden.

Das dürfte aber ohnehin ein Problem bei Energieerzeugung sein. Atomkraftwerke (betrifft uns in Deutschland ja praktisch nicht mehr) leiden ebenfalls darunter, wenn die Kühlungsmöglichkeiten wegbrechen, was durch steigende Wassertemperaturen schnell der Fall ist.

[-] driest@feddit.de 3 points 1 year ago

der größten Einbruch den ich bei meiner Anlage bisher beobachten konnte war ~14%, das war mittags bei 35 Grad wo die Sonne seit Stunden auf die Module bruzzelte. Das ist völlig egal, jedes quellwoelkchen verursacht viel größere Einbrüche.

[-] _Z1useri@sopuli.xyz 3 points 1 year ago

https://www.photovoltaik4all.de/media/image/77/84/8d/P-T-Kennlinie_pt.jpg

Wenn man der Grafik hier trauen kann bricht es aber nicht dramatisch ein (wie Fluss zu heiß - > AKW aus) und selbst bei 80°C gibt's noch 60%. Kann mir jetzt nicht ganz vorstellen in welchem Szenario es so heiß wird dass alle Klimaanlagen auf Anschlag laufen aber nicht genug Sonne da ist um die Effizienzverluste wieder reinzuholen

[-] PreppaWuzz@discuss.tchncs.de 0 points 1 year ago

Bei einem Balkonkraftwerk lohnt sich kein Akku, da bleibt eh kaum Strom über, den dann noch 20-25% Verlusten zu speichern macht keinen Sinn. Und wenn man dann auch noch tagsüber eine Klimaanlage laufen lässt, dann bleibt sowieso nix übrig.

Akku macht erst ab 3-4kWp Sinn.

[-] _Z1useri@sopuli.xyz 1 points 1 year ago

Individuell vielleicht nicht, aber Strom mit Verlust zu speichern ist besser wie Wind oder Solaranlagen zu drosseln. Mein Gedanke war eher wenn zu jeder installierten Klimaanlage ungefähr ein Balkonkraftwerk an Solarleistung und Speicher im Netz dazukommt sollte das kein Problem werden. Außer man muss den Strom dann zwischen Flensburg und Berchtesgaden hin und her schicken

[-] PreppaWuzz@discuss.tchncs.de 1 points 1 year ago

Es wäre wünschenswert wenn möglichst keine kWh aus EE verloren geht, aber zentrale Speicher werden wohl noch einige Jahre kaum relevant sein. Einfacher und praktisch sofort einsetzbar wären dynamische Tarife, um den Verbrauch netzdienlich zu steuern. Private Speicher in Form von E-Autos und Häusern mit Wärmepumpe gibt es schon viele, Tendenz steigend, und die könnte man erstmal nutzen.

Wenn der Preis niedrig genug ist, können auch private Hausakkus relevant werden, um in sonnenarmen Zeiten den Wind-Überschuss aufzunehmen, aber dann muss der Preis mindestens die Ladeverluste wettmachen, sonst lässt man den Akku lieber leer rumstehen.

Mal schauen wie es sich noch entwickelt.

[-] polle@feddit.de 5 points 1 year ago

Genau das dachte ich mir auch, was für ein schlechter Artikel. Das die gase ein Problem sein können ok, aber der Stromverbrauch während die Sonne voll scheint?

[-] Proweruser@feddit.de 9 points 1 year ago

Klimaanlagen könnten auch schon lange mit klimafreundlichen Kältemitteln laufen. Bei Kühlschränken hat man das schon vor Jahren vorgeschrieben. Hier hat ganz klar die Politik versagt.

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[-] A2PKXG@feddit.de 44 points 1 year ago

Wenn man ganz gerecht co2 besteuert, erübrigt sich jede Diskussionen, welcher Sektor gerade am dringendsten reduziert werden muss. Keine Ahnung, wie eine Regierung mit FDP Beteiligung sich so sehr in Planwirtschaft verpuzzeln kann!

[-] Restevernichter@feddit.de 50 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Weil die FDP nicht ernsthaft an einer Lösung des Problems interessiert ist, sondern daran, die Profite der Konzerne vor dem Klimawandel zu schützen. der CO2 Ausstoß ist denen schnurzpiepegal.

[-] golli@lemm.ee 21 points 1 year ago

Profite der Konzerne vor dem Klimawandel zu schützen

konkret leider vor allem die kurzfristigen Profite etablierter Konzerne.

[-] notapantsday@feddit.de 13 points 1 year ago

Ich behaupte sogar dass die FDP auch an einem fairen Markt nicht interessiert ist. Stattdessen sollen die Regeln so zurechtgebogen werden, dass es nur denen nützt die eh schon viel haben.

[-] Sinnz@feddit.de 5 points 1 year ago

Werden sich schon schlaue Köpfe in ein paar Jahren drum kümmern mit Innovationen

[-] Xenon@lemmy.world 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Es braucht natürlich Koordination und zu glauben, dass eine CO2 Steuer das Klimaproblem ganz von alleine lösen würde ist naiv. Im Artikel geht es konkret um kommunale Kälteplanung analog zur Fernwärme und dies geschieht sicher nicht automatisch mit einer CO2 Steuer.

Allgemein ist ein CO2 Preis sicher ein wichtiger Baustein. Dabei ist aber bereits klar, dass der aktuelle Preis noch viel zu niedrig ist, um marktwirtschaftlich die notwendige Wirkung zu entfalten. Wir haben ja gesehen, dass selbst bei den fünffachen Gaspreisen, sich Gasheizungen noch immer wie geschnitten Brot verkaufen. Ein etsprechend massiver Ansteig des CO2 Preises wiederum würde ganz andere Probleme nach sich ziehen.

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[-] vanZuider@feddit.de 27 points 1 year ago

Traditionell wurde in Mitteleuropa Heizen im Winter als lebensnotwendig gesehen, Kühlen im Sommer dagegen als verzichtbarer Luxus. Ich frage mich, in wie vielen Jahren es genau umgekehrt sein wird.

[-] tryptaminev@feddit.de 18 points 1 year ago

Wir werden wahrscheinlich beides haben. Neben viel zu milden Wintern wird auch ein-zwei Wochen krasse Kälte häufiger, weil die entsprechenden Wetterlagen stabiler sind.

[-] Killing_Spark@feddit.de 11 points 1 year ago

Pah richtig witzig wirds falls der Golfstrom zum erliegen kommt. Dann wirds hier Arschkalt

[-] k1ng1337@feddit.de 5 points 1 year ago

Im aktuellen Sommerinterview von LdN wird darüber gesprochen und es wird als sehr unrealistisches Szenario eingestuft wenn ich mich recht erinnere.

[-] Killing_Spark@feddit.de 3 points 1 year ago

Es war meine ich als einer der Teile bei denen der Gast keine sichere Aussage treffen wollte, weil man den Golfstrom anscheinend recht wenig versteht. Man verstehe aber wohl, dass die treibende Kraft die unterschiede im Salzgehalt des Wassers sei. Und wenn die Eispanzer schmelzen beeinflusst das dieses Verhältnis. Man weiß aber wohl nicht ab welchem Level das System nicht mehr funktioniert. Deswegen ist weder zu sagen, ob es schon kaputt ist, kaputt gehen wird, oder ob es eine Grenze dazwischen gibt die sowas wie einen Kipppunkt darstellen würde. Was man aber relativ sicher weiß: Wenn es nicht schon zu spät ist hilft es möglichst wenige Süßwasser zum System hinzuzufügen um das Risiko zu minimieren.

[-] unminded@feddit.de 2 points 1 year ago

Die Frage ist doch eher wann und nicht ob, oder?

[-] Killing_Spark@feddit.de 8 points 1 year ago

Eh darüber lässt sich wohl wenig sagen. Kann sein dass wir das schon ausgelöst haben, kann sein dass wir es noch auslösen werden, kann sein dass es nicht passiert. Wir wissen nur: wenn es passiert haben wir die Kacke am dampfen. Und dass es wahrscheinlicher wird wenn mehr Süßwasser ins Meer kommt (aka die Eispanzer im Norden schmelzen)

[-] unminded@feddit.de 2 points 1 year ago

Mh ja, die Studie vor ner Woche sprach von ab '25 bis 2100 ist alles drin, ist aber umstritten.

[-] _Z1useri@sopuli.xyz 11 points 1 year ago

Weiß jetzt nicht ob das so ein komplett anderes Problem als heizen ist. Wenn man ein Gebäude gut dämmt oder ne lüftungsanlage mit Wärmetauscher einbaut hilft das ja in beide Richtungen...

[-] aksdb@feddit.de 5 points 1 year ago

Über die Lüftung mit Wärmetauscher hab ich vor kurzem auch nachgedacht. Da sind aber, wie mir scheint, die meisten Lösungen ebenfalls für den Wärmeerhalt innen optimiert. Sprich: der ausgehende Luft wird Wärme entzogen und der eingehenden Luft zugeführt. Da müsste man also schon die Anlagen etwas anders konzipieren, dass man das im Sommer umkehren kann.

Also insofern hat der Artikel schon recht: all unsere Bauvorgaben sind auf Wärmen ausgelegt, nicht auf Kühlen. In der Realität brauchen wir aber zunehmend beides. Wohl oder übel vlt sogar bald mehr Kühlung als Wärme.

[-] Girtablulu@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Es gibt solche Splitanlagen schon welche beide Funktionen unterstützen sind halt ein bisschen teurer und basieren soweit ich weiss nur auf Luft/Luft bassis

[-] uint8_t@feddit.de 1 points 1 year ago

Lösungen ebenfalls für den Wärmeerhalt innen optimiert. Sprich: der ausgehende Luft wird Wärme entzogen und der eingehenden Luft zugeführt.

Nein. In einem Luftwärmerückgewinner passiert das ganz ohne Wärmepumpe, einfach mittels Gegenstrom-Wärmetauscher. Es ist egal, ob es drinnen oder draußen kälter ist. Du musst dran nix konzipieren. Vielleicht bei industrielle Anlagen, aber nicht in der Haushaltsgröße.

[-] aksdb@feddit.de 1 points 1 year ago

Es ist egal, ob es drinnen oder draußen kälter ist.

Genau das ist im Sommer aber ein Problem. Wenn es nachts endlich draußen kälter wird, will ich ja nicht die Wärme drin halten. Ich will, dass die Wärme so schnell es geht entweicht.

[-] uint8_t@feddit.de 1 points 1 year ago

Also dafür kann man einfach die Fenster öffnen! Die Lüftung macht es aber möglich, dass es tagsüber nicht Wüstenwarme Luft reinkommt sondern fast nur so heiß wie es drinnen schon sowieso ist! Ü

[-] aksdb@feddit.de 1 points 1 year ago

So einfach ist das mit Fenster öffnen die letzten Sommer aber nicht gewesen. Meist wird die Temperatur draußen erst gegen 2 bis 5 Uhr erträglich. Genau sowas will ich halt nicht machen müssen - mitten in der Nacht aufstehen, um Fenster zu öffnen und dann rechtzeitig wieder aufstehen, um sie zu schließen, bevor die Temperaturen draußen wieder zu hoch werden (was dann ja gegen 7 Uhr schon der Fall ist). Abgesehen davon ist es für die Pollenbelastung nicht sehr vorteilhaft, nachts zu lüften.

[-] dauerstaender@feddit.de 6 points 1 year ago

Mich würden mal die Zahlen der Kältezentrale interessieren, "viel effizienter" muss ja auch deutlich effizienter sein um den Bau einer weiteren Parallelen Infrastruktur zur geplanten Fernwärme zu rechtfertigen.

[-] squaresinger@feddit.de 10 points 1 year ago

Steht doch eh im Artikel: 40% weniger Energiebedarf.

[-] Tiptopit@feddit.de 7 points 1 year ago

Naja, wenn man sowieso Fernwärme Infrastruktur aufbaut, werden die Kosten wahrscheinlich nicht deutlich höher werden, wenn man noch ein Rohr mehr verlegt.

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this post was submitted on 06 Aug 2023
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