this post was submitted on 07 Jun 2025
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[–] ladicius@lemmy.world 38 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Also würden eine Betonplatte, die das Flüsschen pfeilerfrei überspannt, und ein dichtes Geländer genügen? Sollte sich einfach machen lassen, denke ich, das bekommt man an jeder Ecke.

Dass das Dilemma nur entstanden ist, weil man gewartet hat, bis die alte Brücke verrottet war, ist das eigentliche Problem.

[–] kossa@feddit.org 14 points 1 week ago

Theoretisch reicht ja sogar die erste selbst gebaute Brücke, die sah ja wirklich solide aus, bissi Maschendraht in das Geländer und fertig.

Aber klar, das hält garantiert kaum eine Bestimmung ein: Verkehrssicherheit, barrierefreiheit, Wasserschutz, diesdas. Dann kostet das halt 850.000€.

Weiß ich auch nicht, was das Fazit ist. Irgendwie hätte man als Gemeinde ja bissi Geld in die Hand nehmen können, um das Behelfsbauwerk zumindest für Kinder abzusichern, und dann schnellstmöglich den regulären Neubau freizugeben, oder so. Mal ein kleines bisschen Mut zum Risiko.

[–] Zwuzelmaus@feddit.org 33 points 1 week ago

Bei uns im Ort ist auch vor ca. drei Jahren eine Fußgängerbrücke weggebrochen.

Dann haben die Gemeinde und irgendwelche Ämter (Naturschutz, Bundesland oder irgendwer) jahrelang darum gestritten, wer die neue bezahlen muss. Und die haben halt alle überhaupt kein Problem damit, wenn das so lange dauert. Ist denen völlig egal.

[–] Kissaki@feddit.org 32 points 1 week ago (1 children)

…passt ein Kind durch – also wie am gesamten nicht gesicherten Ufer?

Dass bei Überflutung von der Brücke nichts mehr zu sehen ist ist auch völlig absurd als Gegenargument.

[–] Obelix@feddit.org 11 points 1 week ago

"Nichts mehr zu sehen" bedeutet in diesem Fall, dass ein halbwegs ordentliches Hochwasser die direkt wegspült und die Holztrümmer irgendwo im Fluss liegen. Wenn du dir die anschaust, dann ist da ein Holzpfeiler mittig im Wasser und die Brücke ist so vielleicht einen Meter über dem aktuellen Wasserspiegel. Steigt das Wasser auf das Niveau des Steges, wird der dann einfach weggespült. Das ist hier wohl das größte Problem bei der Konstruktion

[–] Feddinat0r@feddit.org 25 points 1 week ago (1 children)

Doofe idee:

Diese "improvisierte" Brücke kurz prüfen zwecks sicherheit, falls nicht reichend halt verbessern.

Dann schilder vollpflastern mit "eigene gefahr" "keine haftung" , halt rechtlich komplett raus nehmen. Und einfach lassen bis die neue Brücke fertig ist.

Scheitert bestimmt an der rechtlichen geschichte, aber so wäre allen geholfen.

[–] Zwuzelmaus@feddit.org 16 points 1 week ago (2 children)

Dann schilder vollpflastern mit "eigene gefahr" "keine haftung" , halt rechtlich komplett raus nehmen.

Das geht eben nicht, weil der Fluß öffentlicher Grund ist. Die Gemeinde (oder wer auch immer verantwortlich ist) kommt rechtlich nicht aus der Verantwortung.

[–] Ephera@lemmy.ml 8 points 1 week ago

Wo man auch sagen muss, das wirkt in so Fällen immer ziemlich bescheuert, aber ist schon auch wichtig. Sonst könnten alle Brücken marode und "auf eigene Gefahr" sein.

[–] Feddinat0r@feddit.org 2 points 1 week ago

Ja, das war leider meine Befürchtung

[–] RedstoneValley@sh.itjust.works 20 points 1 week ago

Hier im Ort hat es nach der Ahrtal-Flut zwei Jahre gebraucht um eine wesentlich kleinere aber wichtige Fußgängerbrücke über ein Nebengewässer wieder aufzubauen. Schnelle unbürokratische Hilfe nennt man das wohl. Ich finde es gut, wenn Menschen dann selbst ans Werk gehen um Wege wieder nutzbar zu machen.

[–] PonyOfWar@pawb.social 18 points 1 week ago (1 children)

Kann ich gut nachvollziehen. Ist schon lächerlich wie solche notwendigen Bauprojekte oft einfach ewig aufgeschoben werden. Die neue Brücke hätte schon Jahre bevor die alte Brücke marode wurde gebaut werden sollen.

[–] Obelix@feddit.org 14 points 1 week ago (2 children)

Es gibt da vor allem einen gewissen Disconnect zwischen "Neue Brücke nach allen Regeln kostet über 800.000€" und "Ein paar Leute bauen einfach so eine durchaus funktionierende Brücke" in ein paar Stunden selbst. Die Kritik an der Brücke selbst ist ja auch eher harmlos: Klar kann da ein Kind durch das Geländer fallen, weil offen, aber das ist mit ein paar Brettern problemlos zu lösen. Und das Hochwasserthema ließe sich ja recht pragmatisch lösen - das wirkliche Problem ist, dass die richtige, professionell errichtete Brücke so teuer ist.

[–] Asinus@feddit.org 13 points 1 week ago (1 children)

Dieser Unterschied zwischen "irgendwie" selbstgebaut und professionell ist jetzt nicht unbedingt verwunderlich.

Selbstgebaut:
Man nehme 3 Paar Holzstützen mit Diagonalstreben dazwischen (jeweils Ufer links, Mitte, Ufer rechts), lege 2-4 Balken drüber, ein paar Planken, Geländerpfosten, Latten als Handlauf und Geländerfüllung. Fertig.

Das funktioniert zweifelsohne in einem gewissen Rahmen und erfüllt die hier tatsächlich vorhandenen Anforderungen vermutlich auch zeitweise. Aber viel mehr auch nicht und nach einer gewissen Zeit sollte man sich auch nicht mehr darauf trauen, da die Holzstützen auf verschiedenen Höhen mal nass und mal trocken und dadurch nicht dauerhaft sind.
Und bei Flut ist das Ding weg und stellt eine Gefahr da, müsste sicherheitshalber also vorher abgebaut werden.

Professionell:
Baugrunderkundung & ggf. Kampfmittelsondierung, vermutlich Gutachten zur Ermittlung der erforderlichen Durchflusshöhe unterhalb der Brücke, Gründung mit Spezialtiefbau (z.B. Mikropfähle, ggf. zzgl. Spundwände als Unterspülschutz, dafür muss eine Befahrbarkeit beider Ufer mit recht schwerem Gerät hergestellt werden), darauf kleine Betonwiderlager, die Brücke kann ein Schlosser oder Zimmermann dann wohl vorfertigen und einheben lassen, dafür ist auch irgendwo ein Mobilkranstellplatz erforderlich. Plus Planungsleistungen. Eventuell wird die Konstruktion zusätztlich noch massiver als erforderlich gebaut, damit der Bauhof ab und zu mit leichten Fahrzeugen drüberfahren kann.
Und alle Beteiligten haben natürlich auch eine Gewinnabsicht. Dann steht das Ding aber auch für mind. 50 Jahre da.

Das ist alles verdammt langwierig und teuer. Man denke an die enormen Preissteigerungen - die Planungsbehörde war ja lt. Artikel auch von weniger als der Hälfte der Kosten ausgegangen. Vielleicht basierend auf kürzlich gebauten Brücken (spekulativ, ich weiß es nicht).

Dass man - bei offensichtlichem Bedarf - eine alte Brücke erstmal so weit verkommen lässt und dann zur Sanierung voll sperrt und währenddessen kein Provisorium bereitstellt finde ich zwar nicht verwunderlich, aber übel.

[–] philpo@feddit.org 3 points 1 week ago

Wobei es auch im professionellen Bereich eine Möglichkeit für deutlich auflagenreduzierte Behelfsbrücken gibt.

Insbesondere im Fußgängerbereich. Ich hab gerade mal eine Bekannte gefragt die sowas professionell macht - die meinte sie würde behelfsmäßig mit 50.000€ - 75.000€ und 3 Monaten rechnen. Wohlgemerkt arbeitet die bei einer Behörde.

Alternativ kann man die Dinger wohl auch mieten.

[–] scrion@lemmy.world 7 points 1 week ago

Das wirkliche Problem ist, dass die Bruecke nach etwas mehr Nachdenken nur noch €580.000 kostet.

[–] Obelix@feddit.org 17 points 1 week ago

Ok, das ist eine starke Aktion :D

[–] toe@feddit.org 16 points 1 week ago (1 children)

Respekt vor dem Bürger, der sich selbst hilft und das Problem löst.

Formelle istdie Position des Bürgermeister bzw. Stadtverwaltung verständlich.

Aktion überwiegend mit Humor kommentiert. "Ich hab da mal ne Frage an die anonymen Erbauer.... Kann man euch mieten??

Wieso fragt der Bürgermeister das nicht? Hier ist ein engagierter Bürger bereit seine Zeit und sogar Material dem Zweck zu Verfügung zu stellen und reduziert das Bauwerk auf den von ihm als notwendig angesehenen Nutzen.

Um welchen Bettag würde die von der Stadt geplante Brücke günstiger werden, wenn diese durch Eigenleistung, engagierter Bürger, ergänzt und auf das Notwendigste reduziert würde?

[–] Zwuzelmaus@feddit.org 10 points 1 week ago

Um welchen Bettag würde die von der Stadt geplante Brücke günstiger werden, wenn diese durch Eigenleistung, engagierter Bürger, ergänzt und auf das Notwendigste reduziert würde?

Bestimmt müssten diese engagierten Bürger zuerst an der EU-weiten Ausschreibung teilnehmen und dafür 5 Millionen als Sicherheit hinterlegen.

/s

[–] phr@discuss.tchncs.de 10 points 1 week ago (1 children)

wenn eins regulieren will, sollte eins wohl auch handeln und ne brücke instellen.

[–] passepartout@feddit.org 16 points 1 week ago

Ach was, Verbote als Präventionsmaßnahme waren schon immer extrem erfolgreich. Abgesehen vom Verbot der AfD, die sollte man lieber "wegregieren" /s

[–] technopagan@discuss.tchncs.de 7 points 1 week ago

Man muss das Bedürfnis, die Menschen am anderen Ufer zu besuchen, inhaltlich stellen.

[–] Tudsamfa@lemmy.world 6 points 1 week ago

Ok, soll nicht weggeschwemmt werden, soll nicht Kinder gefährden.

V3 ist dann eine Seilbahn, V4 eine Liane zum rüberschwingen.

[–] Cobrachicken@lemmy.world 3 points 1 week ago
[–] RichieRich@lemmy.world 3 points 1 week ago

Dann baut doch ne genehmigte Brücke, Herrgott nochmal! In China und Indien sehen die unsolider aus, als diese hier. Hätte man auch lassen können.

Wenn ich mir angucke, wie denkmalgeschützte Häuser verfallen und verrotten, sollte man da erst einmal die "Verkehrssicherungspflicht" durchsetzen. Da wird eher mal weggeschaut.

[–] lurch@sh.itjust.works 2 points 1 week ago

Ich fänd's halb so wild, wenn die improvisierten Brücken nicht so tief wären, dass man mit Kanu usw. nicht durch kommt.

[–] Fiona@lemmy.blahaj.zone 1 points 1 week ago

Die sollten einfach die Sperrung und den Abriss öffentlich ausschreiben, dann löst sich das Problem zum Teil von selbst. 😉