this post was submitted on 14 Dec 2025
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Deutschland

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About Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Nachrichten, Geschichten, Diskussionen über Deutschland.

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[–] JensSpahnpasta@feddit.org 55 points 1 week ago

Jeder Erste Hilfe-Kurs: "Lieber einmal mehr den Rettungswagen rufen als einmal zu wenig"

Jede Internetseite mit medizinischen Fragen zu entsprechenden Symptomen: "Lieber einmal mehr den Rettungswagen rufen als einmal zu wenig"

Jede Rettungsdienstdoku: "Lieber einmal mehr den Rettungswagen rufen als einmal zu wenig"

Stadt Essen: Macht 267 Euro

[–] 30p87@feddit.org 52 points 1 week ago

Perfekt, ab ins dritte-Welt-Land USA!

[–] philpo@feddit.org 48 points 1 week ago

Nachdem das genau mein Fachgebiet ist: WIE DUMM KANN MAN SEIN? WIE SEHR KANN MAN SEIN EIGENES VERSAGEN AUF DEM RÜCKEN VON RANDGRUPPEN AUSTRAGEN? AHHHH!

Mal abgesehen davon,dass fast ganz NRW und Essen im Besonderen rein qualitativ einfach unterirdische Leistungen im Rettungsdienst abliefern und gleichzeitig die Tarife tlw. um den Faktor 2 oder 3 höher sind als in anderen Bundesländern. (Man muss ja seine Berufsfeuerwehren schön groß halten, selbige oft auch Quersubventionieren und natürlich den RD mit Beamten besetzen, die dann aber durch die Mischverwendung kaum Routine entwickeln und so sehr notarztlastige Systeme und damit teure Systeme betreiben)

Um mal einen Vergleich zu geben: Essen hat auf 570Tsd. Einwohner 8 Feuerwachen. Und damit 3 Wachen(und da sind die ganzen Rettungswachen noch nicht mitgerechnet) mehr als das größere,aber geografisch schwierigere Stuttgart und nur 2 weniger als das drei Mal so große München. Man betreibt mit 27 RTW extrem viele und durch die überwiegende Besetzung durch Beamte auch extrem teure Fahrzeuge. Zum Vergleich: München betreibt im Regelrettungsdienst knapp über 50 Fahrzeuge, jedoch für Stadt und Landkreis gemeinsam, also für nicht ganz 2 Millionen Einwohner, Stuttgart kommt mit 17 Fahrzeugen aus), in beiden Städten spielen Beamte keine große Rolle im Rettungsdienst. Mit anderen Worten: In Essen leistet man sich wie in vielen Ecken des Ruhrgebiets sehr teure Infrastruktur mit sehr vielen Leuten, deutlich mehr als anderswo. (Was wie gesagt an der Berufsfeuerwehr struktur liegen mag - und böse Zungen würden einen Zusammenhang zwischen der Tatsache sehen,dass Führungskräfte von Berufsfeuerwehren mehr erhalten je mehr Mitarbeitende sie führen)

Die Rechtsgrundlage die man in Essen hierfür anführt ist grob gesagt mehr als windig uns bis jetzt in absolut jedem Verwaltungsgerichtsprozess gefallen.

Gleichzeitig wissen wir von den veheerenden Effekten die sowas hat - Menschen rufen nicht mehr den Rettungsdienst wenn es ihnen schlecht geht, sondern erst wenn es gar nicht mehr anders geht. Mit der Folge,das dann der Aufwand sowohl für den Rettungsdienst als auch für das Gesundheitswesen,das Sozialwesen als auch gesamtvolkswirtschaftlich deutlich größer sind als die so eingenommenen Beträge (und die Studien hierzu stammen aus Ecken der Welt in denen die RD Entgelte deutlich höher sind)

Ebenso sinken die Zahlen für Anrufe durch Passanten (die befürchten belangt zu werden) und selbst die sog. Bystander-CPR Rate (also wie viele Leute mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen) sinkt.

Was wird also passieren? Essen wird kaum etwas einnehmen - die Kosten werden viele Betroffene nicht zahlen können,da sie eh von Sozialleistungen leben, es wird ein riesiger Verwaltungsaufwand entstehen, viele Randfälle werden irgendwie trotzdem zahlen,ja, aber mit gewaltigen Folgen. Das wird das Gesundheit- und Sozialsystem viel Geld kosten und nach viel Gerichts- und Rechtsanwaltkosten wird Essen die Angelegenheit irgendwann höchstgerichtlich verlieren und damit viel Geld wieder zurück zahlen müssen.

Warum jetzt? Es ist seit 5 Jahren bekannt,dass die bisherige Abrechnungspraxis in Essen windig war. Man hat nur gehofft,dass man von der Notfallreform überholt wird. Was sich nun zerschlagen hat. Es ist also schlichtweg vorhersehbar gewesen. Es war IMMER klar,dass die Kassen nur die Kosten für die Transporte und die damit verbundene Leistung übernehmen - wie im kompletten Land auch. Das SGB ist Bundesgeseetz und sie dürfen schlichtweg nicht mehr zahlen. (Und bei dem was die Kassen in NRW zahlen fangen alle RD Leiter in BW,RLP, Hessen, dem Saarland, LSA oder NDS zu weinen an - das wäre...ein Lottogewinn für die)

Ich krieg echt Blutdruck.

[–] Aufgehtsabgehts@feddit.org 37 points 1 week ago (2 children)

Cool, wenn man da krank liegt und die Umstehenden anflehen muss, keinen Krankenwagen zu rufen, weil man sich das nicht leisten kann. Wenn man das noch kommunizieren kann..

[–] elvith@feddit.org 17 points 1 week ago

Ich warte nur drauf nen Passanten bewusstlos vorzufinden, den Rettungswagen zu rufen und Erste Hilfe zu leisten um danach die Rechnung zu bekommen, weil der Patient pleite ist und ich ja angerufen hab....

[–] helix@feddit.org 27 points 1 week ago (3 children)

Die Kommentare die das auch noch befürworten auf der Artikelseite... WTF?

Ich glaube es sollte gesetzlich verpflichtend sein mit Mitte 20 ein Jahr lang von Bürgergeld zu leben um mal zu wissen wie das ist.

Ich möchte nicht, dass arme Menschen sterben. Ich will dass sie Bildung und medizinische Versorgung bekommen, um unsere Probleme zu lösen, weil Reiche es ja nicht tun.

Vielleicht sollte man die Krankenwagenfahrt am Einkommen bemessen?

[–] RmDebArc_5@feddit.org 25 points 1 week ago (1 children)

Ich möchte nicht, dass arme Menschen sterben

Immer diese radikalen Linken!!?!?!

[–] helix@feddit.org 5 points 1 week ago

Krass oder? Als Nächstes behaupten sie dass leistungsloses Einkommen von Privatiers keinerlei Beitrag zur Weltwirtschaft leistet...

[–] NecroticEuphoria@lemmy.ml 4 points 1 week ago (1 children)

1000053236

Ich finde den ähnlichen Wortlaut und gleichen Inhalt suspekt.

[–] jagermo@feddit.org 6 points 1 week ago (1 children)

meine Mum hat ihn wegen Übelkeit und Erbrechen gerufen - Diagnose war ein Darmverschluss, sofort in die OP.

Kommentare unter Artikeln waren ein Fehler

[–] BenLeMan@lemmy.world 5 points 1 week ago

Ich bin vor einer Woche mit dem RTW eingefahren, weil mir beim Aufstehen schwindelig war. Sonst nichts.

Erst in der zweiten (!) Nacht im Krankenhaus hat sich rausgestellt, dass mein Herz teilweise für bis zu 12 Sekunden anhält. Sick Sinus Syndrome.

Ohne die Fahrt in die Klinik wäre das nicht aufgefallen und ich wäre irgendwann einfach nicht wieder aufgewacht.

Inzwischen bin ich mit frisch implantiertem Schrittmacher wieder zuhause und weiß, dass nicht jede Notfallindikation klar und deutlich ist. Manche Bagatellen sind eben doch keine.

[–] Ibuthyr@lemmy.wtf 1 points 1 week ago

Ich gehöre angeblich zu den "Reichen" Arbeitnehmern in Deutschland und bei knapp 300€ überlege ich mir das auch dreimal (und dann ist es zu spät). Ich hasse diese Menschen alle so sehr.

[–] germanatlas@lemmy.blahaj.zone 25 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Ein großes Problem sind dabei offenbar sogenannte Fehlfahrten. Die entstehen, wenn ein Rettungswagen gerufen wird, aber letztlich wieder ohne Patient ins Krankenhaus fährt.

Da muss ich doch glatt an drei Fehlfahrten denken, die alleine dieses Jahr in meinem erweiterten Bekanntenkreis stattfanden und null Schuld der Anrufenden waren. Einmal wurde der KW in die komplett falsche Ortschaft geschickt, weil die Person beim Notruf den Ortsnamen nicht richtig verstanden und auch nicht noch einmal nachgefragt hat, einmal hat ein Notarzt gereicht, der wegen Panikattacke und Suizidgefahr eine Beruhigungstablette verabreichte und einmal war es eine bewusstlose Person, die noch vor Ankunft des KW wieder zu Bewusstsein kam und einfach weggegangen ist.

Natürlich ist es blöd, dass die Gemeinden auf diesen Fahrkosten sitzen bleiben, aber die Patienten/Anrufenden haben in vielen solcher Fälle keine Schuld (bei absichtlichen Falschanrufen könnte man nämlich einfach eine Strafe verhängen) und statt durch gerechtere Besteuerung diese Kosten zu kompensieren müssen jetzt die bezahlen, die eh schon Probleme haben.

Die Amerikanisierung unseres Systems lässt mich im Strahl kotzen

[–] Obin@feddit.org 22 points 1 week ago

EGADA (Essen gegen die Amerikanisierung des Abendlandes) wann? Es kann ja nicht sein, dass wir jetzt hier Deutschland Amerikanische Kultur wie das sterben an Verletzungen weil man sich den Krankenwagen nicht leisten kann zur Norm machen. Man fühlt sich nur noch fremd im Land.

[–] Waldelfe@feddit.org 14 points 1 week ago

Als jemand, die ständig einen Epipen mit sich herumträgt, werde ich in Zukunft wohl besser einen großen Bogen um Essen machen.